Der Erzeugerpreisindex (PPI) zeigt mit einem Anstieg im November neue Spannungen auf den Finanzmärkten, insbesondere bei langfristigen Anleihen-ETFs. Der Anstieg um 0,4 % übertraf die Konsenserwartungen von 0,3 % und auch den Wert des Vormonats. Dieser Anstieg deutet darauf hin, dass die Kosten für Produzenten steigen, was sich letztlich auf die Verbraucherpreise auswirken könnte.
Steigende Zinsen beeinflussen die Anleihepreise negativ, insbesondere bei ETFs mit langen Laufzeiten wie dem iShares 20+ Year Treasury Bond ETF (TLT). Diese Produkte verzeichnen Verluste, da ihre festen Auszahlungen im Vergleich zu neuen Anleihen mit höheren Renditen weniger attraktiv erscheinen. Der TLT fiel am Donnerstag um 1,2 %, was die bisherige Entwicklung verdeutlicht.
Die anziehenden Erzeugerpreise spiegeln sich oft in der Erwartung wider, dass die Geldpolitik strenger wird, um die Inflation zu kontrollieren, was zu einem weiteren Zinsanstieg führen könnte. Interessanterweise wird jedoch von den Märkten trotz dieser Entwicklungen ein Zinsschnitt in der kommenden Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) erwartet, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte bei 94 % liegt.
Ein Lichtblick in dieser Entwicklung ist der Kern-PPI, der volatile Preise für Nahrung und Energie ausschließt. Dieser stieg nur um 0,2 % im Monatsvergleich und entsprach damit dem Konsens, während er im Vormonat noch bei 0,3 % lag. Dies könnte bedeuten, dass zumindest einige der grundlegenden Inflationstreiber unter Kontrolle bleiben.
Der PPI misst die durchschnittliche Preisveränderung, die inländische Produzenten für ihre Produkte erzielen, und stellt somit einen wichtigen Indikator auf Großhandelsebene dar. Im Gegensatz zum Verbraucherpreisindex (CPI) gibt der PPI Einblicke in die Preistrends auf Produzentenebene und dient als Frühindikator für inflationäre Tendenzen, die im Produktionsprozess entstehen.
Die Marktteilnehmer nutzen die Daten des PPI zusammen mit weiteren ökonomischen Indikatoren, um die Inflationstrends zu überwachen und ihre Portfolios im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere entsprechend anzupassen.