27. November, 2024

Wirtschaft

Steigende Zölle, steigende Preise: Trumps Handelsstrategie und mögliche Inflationseffekte

Steigende Zölle, steigende Preise: Trumps Handelsstrategie und mögliche Inflationseffekte

Donald Trump, der künftige Präsident der Vereinigten Staaten, hat am Montag verkündet, weitreichende neue Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu erheben. Erklärtes Ziel dieser Maßnahme ist es, illegale Einwanderung und Drogenhandel zu bekämpfen. Laut Trumps Ankündigung auf Truth Social werden alle Produkte aus Kanada und Mexiko mit einer Abgabe von 25 Prozent belegt, während Güter aus China einer Zusatzabgabe von 10 Prozent unterliegen.

Dana Peterson, Chefvolkswirtin bei The Conference Board, hebt hervor, dass viele Menschen nicht verstehen, dass Zölle zu Preissteigerungen führen. Die Wahlentscheidungen der Bürger orientierten sich oftmals nicht an ihrem wirtschaftlichen Wohl, meint Peterson. Diese Zölle könnten dem durchschnittlichen amerikanischen Haushalt im kommenden Jahr 1.200 Dollar Kaufkraft entziehen, schätzt Ernie Tedeschi vom Yale Budget Lab.

Besonders im Bereich der Agrarwirtschaft gestalteten sich kurzfristige Substitutionen schwierig, da die USA ein wichtiger Abnehmer mexikanischer Agrarprodukte sind. Auch Rohstoffe wie Holz und Öl, die aus Kanada importiert werden, sind betroffen. Laut Tedeschi könnten diese Zölle gerade in der frühen Phase inflationärer wirken.

Jennifer Lee von BMO Capital Markets warnt zudem, dass inländische Wettbewerber die Preissteigerungen importierter Waren nutzen könnten, um ebenfalls ihre Preise zu erhöhen. Dies würde die Auswahlmöglichkeiten der Verbraucher weiter einschränken. Lee sieht auch die Gefahr, dass ein Vorauseilen der Kundenkäufe die Preise kurzfristig in die Höhe treiben könnte, wie man es schon im Vorfeld von Streiks in den Häfen beobachten konnte.