Jeffrey Gundlach, der Gründer von DoubleLine Capital, warnt eindringlich vor einer eskalierenden Schuldenkrise in den USA. In einem Artikel für The Economist erklärt er, dass die nationale Verschuldung in den kommenden Präsidentschaften über die Möglichkeiten der Staatsverwaltung hinauswachsen könnte und möglicherweise auch das Vertrauen der Kreditgeber strapaziert. Laut Gundlach droht dem Land eine Abwertung des Dollars, eine Umschuldung oder beides. Er ist nicht allein mit seiner Besorgnis. Auch der Hedgefonds-Veteran Ray Dalio hat seine Bedenken über das steigende Defizit geäußert. Während Washington mit einem wachsenden Bundesdefizit von 1,83 Billionen US-Dollar konfrontiert ist, was 6% des BIP entspricht, zieht die Schuldenlast immer größere Kreise. Prognosen zufolge könnte die öffentlich gehaltene Verschuldung bis 2034 122,4% des BIP erreichen, gegenüber 97,3% im Vorjahr. Gundlach hebt hervor, dass Haushaltsdefizite seit den 1980er Jahren ein Problem für Washington darstellen. Doch während niedrige Zinsen in der Vergangenheit die Finanzierung erleichterten, hat der Anstieg der Zinssätze zur Bekämpfung der COVID-bedingten Inflation die Zinslast für die Regierung erheblich erhöht. Um ihre Verpflichtungen zu bedienen, müsse die US-Regierung immer mehr leihen und gerate so in einen Verschuldungskreislauf. Ein wirtschaftlicher Abschwung könnte die Lage weiter verschärfen, indem er die Steuereinnahmen schmälert. Gundlach deutet an, dass dies zum Gelddrucken führen würde, was die Anleiherenditen weiter steigern könnte. Er merkt an, dass die USA sich seiner Meinung nach bereits in einer Rezession befinden, was steigende Arbeitslosenzahlen im September andeuteten. Gundlachs düstere Prognosen deuten darauf hin, dass die Ausgaben für den Schuldendienst Amerikas finanziellen Spielraum erheblich einschränken könnten. Sollte der Schuldendienst bis 2034 bei Zinsen von 6% 45% aller Steuereinnahmen ausmachen, könnte er bei 9% Zinsen auf 83% steigen. Das Haushaltsdefizit könnte dann von 6% des BIP auf 11% bzw. 18% anschwellen.