Die Verbraucherpreise in den USA zeigen im Oktober eine leichte Entspannung der Inflation, doch Wirtschaftsexperten warnen vor einem möglichen baldigen Umschwung. Sollte Donald Trump seine angekündigten Zollmaßnahmen umsetzen, könnten die Importe mit 10% bis 20% sowie chinesische Waren mit 60% belastet werden, was die Wirtschaft nachhaltig verändern könnte.
Nach Berechnungen des Peterson Institute for International Economics könnten die vorgeschlagenen Zölle den durchschnittlichen amerikanischen Haushalt jährlich 2.600 Dollar kosten. Studien des Yale Budget Labs suggerieren sogar mögliche Mehrbelastungen von bis zu 7.600 Dollar, wenn man die indirekten Effekte durch etwaige Gegenmaßnahmen anderer Länder berücksichtigt.
Kimberly Clausing vom Peterson Institute weist darauf hin, dass durch die Einführung neuer Zölle die Kosten für Verbraucher bis zu 1,8% des BIP erreichen könnten. Diese Schätzung berücksichtigt jedoch noch nicht die Auswirkungen von potenziellen Gegenmaßnahmen und den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Clausing argumentiert, dass die Inflation durch die Zölle im Vergleich zur letzten Trump-Regierung fast fünfmal höher ausfallen könnte.
Karen Karniol-Tambour von Bridgewater Associates erklärte auf der Yahoo Finance Invest Conference, dass unter den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen die Auswirkungen einer solchen Zollpolitik erheblich stärker ins Gewicht fallen würden als noch 2016.
Importe machen mehr als 15% des US-BIP aus, und umfassende Zollmaßnahmen könnten sich spürbar auf den Preis alltäglicher Güter auswirken. Laut der National Retail Federation würde die Kaufkraft der amerikanischen Verbraucher durch die vorgeschlagenen Importsteuern um 46 bis 78 Milliarden Dollar sinken. Insbesondere könnten die Preise für Kleidung, wie Jeans und Mäntel, deutlich steigen.
Niedrigeinkommenshaushalte würden von diesen Preiserhöhungen unverhältnismäßig stark betroffen sein, da sie einen größeren Teil ihres Einkommens für Bekleidung ausgeben. Spielzeugpreise könnten ebenfalls stark steigen, da der Großteil dieser Waren importiert wird und momentan nur einem geringen Zoll unterliegt.