17. Oktober, 2024

Reichtum

Steigende Unsicherheit treibt Anleger zur Neugestaltung ihrer Altersvorsorge

Steigende Unsicherheit treibt Anleger zur Neugestaltung ihrer Altersvorsorge

AJ Bell, eine prominente Investmentplattform, hat vor der drohenden Unsicherheit gewarnt, die durch mögliche Steueränderungen im anstehenden Budget hervorgerufen wird. Diese Spekulationen haben Kunden dazu veranlasst, vermehrt Geld aus ihren Altersvorsorgekonten abzuziehen, so der CEO Michael Summersgill. Sowohl Beiträge zu Rentenkonten als auch steuerfreie Kapitalentnahmen haben merkliche Veränderungen erfahren.

Pensionspläne sind in Großbritannien das Hauptinstrument der Altersvorsorge und ihre steuerliche Behandlung ist für Kunden von entscheidender Bedeutung. Derzeit können Individuen bis zu 25 Prozent ihrer Pensionsersparnisse steuerfrei entnehmen, wobei die Obergrenze bei 268.275 Pfund liegt. Eine Absenkung dieser Grenze könnte bald diskutiert werden, wie es von der linksliberalen Denkfabrik Fabian Society vorgeschlagen wurde, die die Grenze auf 100.000 Pfund senken möchte.

Im Zuge dessen könnte die Regierung auch eine einheitliche Steuererleichterung für Beitragszahlungen einführen, was insbesondere Steuerzahler mit höheren Einkommen treffen würde. Trotz der daraus resultierenden Unsicherheit bleibt AJ Bells Geschäft stabil mit einem Rekordanstieg der Nettozuflüsse um 45 Prozent auf 6,1 Milliarden Pfund. Dies hat die Gesamtvermögenswerte auf ihrer Plattform auf beachtliche 86,5 Milliarden Pfund getrieben.

Aber AJ Bell steht nicht allein mit seinen Sorgen. Mark FitzPatrick, CEO von St James's Place, bemerkte, dass die Spekulationen rund um das bevorstehende Herbstbudget die Unsicherheit für Verbraucher, Sparer und Investoren verstärkt. Seine Firma sieht zwar einen Rückgang der Nettozuflüsse im letzten Quartal, dennoch wurden neue Rekorde bei den verwalteten Vermögenswerten erreicht.

Auch Rathbones, ein weiterer großer Vermögensverwalter in Großbritannien, bemerkte, dass die Unsicherheiten rund um das Budget zu verstärkten Diskussionen mit Kunden führen. Ein möglicher Fokus des Schatzkanzlers könnte auf der Erhöhung der britischen Kapitalertragsteuer für Aktienverkäufe liegen. Angesichts dieser Aussichten haben einige Kunden ihre Kapitalgewinne bereits im Voraus realisiert, angepasst an ihre individuellen Umstände und Beratungen durch ihre Finanzplaner.