04. Oktober, 2024

Märkte

Steigende Spannungen im Nahen Osten lassen Ölhandel beben

Steigende Spannungen im Nahen Osten lassen Ölhandel beben

Die jüngsten geopolitischen Spannungen in Folge des iranischen Raketenangriffs auf Israel beunruhigen Öltrader weltweit. Besondere Aufmerksamkeit gilt einer möglichen Unterbrechung der Ölflüsse im Nahen Osten. Dabei könnte der Kharg-Insel-Exportterminal, einer der Hauptknotenpunkte für Irans Rohölexporte, ein kritisches Ziel für die israelischen Verteidigungsstreitkräfte werden. Matt Smith, leitender Analyst bei Kpler, betont die zentrale Rolle der Kharg-Insel für Irans Ölverkäufe und bezeichnet eine mögliche Attacke auf diesen Terminal als zerstörerischsten Schlag gegen die iranischen Rohölexporte. Unterstützung in dieser Einschätzung erhält er von Gerard Filitti, Rechtsberater bei Lawfare Project, der in einem solchen Fall mit einem unmittelbaren Ölpreisanstieg um mehr als zehn Prozent rechnet. US-Präsident Joe Bidens jüngste Kommentare zu möglichen israelischen Angriffen auf iranische Ölanlagen haben die Märkte zusätzlich angeheizt. Währenddessen sind sowohl der globale Brent-Ölpreis als auch der US-amerikanische West Texas Intermediate-Ölpreis stark angestiegen. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) könnte die Fördermenge um 500.000 Barrel pro Tag erhöhen, um den Ausfall eventueller iranischer Exporte zu kompensieren, wie Simon Lack vom Catalyst Energy Infrastructure Fund erläutert. Er sieht die Märkte jedoch als fähig, diesen potenziellen Schock zu bewältigen. Der Forschungsanalyst Simon Wong von Gabelli Funds prognostiziert kurzfristige stark steigende Ölpreise im Falle eines Angriffs auf iranische Exportanlagen. Um die globale Ölknappheit zu verhindern, müssten Saudi-Arabien oder Kuwait schnell reagieren und ihre Förderkapazitäten erhöhen, auch wenn dies die enorm wichtige Seeroute durch die Straße von Hormus belasten könnte. Zusammenfassend verdeutlichen die eskalierenden Spannungen in der Region, wie bedeutend die geopolitischen Risiken für den globalen Ölmarkt sind. Die Lage bleibt angespannt und könnte bei weiteren Eskalationen ernsthafte wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen.