Die Logistikbranche steht vor einer ernsthaften Herausforderung durch den zunehmenden Betrug beim Frachtdiebstahl. Craig Leinauer, Direktor für Binnenschifffahrtsansprüche bei Travelers Insurance, betont, dass strategischer Diebstahl eine beunruhigende neue Entwicklung darstellt. Während der direkte Diebstahl, bei dem Lastwagen, Anhänger oder Fracht entwendet werden, weiterhin die häufigste Methode bleibt, hat der strategische Diebstahl, bei dem Täuschung und Tricksereien zum Einsatz kommen, in den letzten zwei Jahren um bemerkenswerte 1455 % zugenommen. Er macht mittlerweile 33 % aller Frachtdiebstähle aus. Technologie und insbesondere künstliche Intelligenz spielen bei diesen Diebstählen eine zentrale Rolle. Mit bemerkenswerter Raffinesse nutzen Diebe neue Werkzeuge, um ihre Opfer hinters Licht zu führen. Sie nehmen oft die Identität legitimer Transportunternehmen an, manipulieren Frachtpapiere, fälschen Dokumente und setzen Phishing-Angriffe ein, um die Fracht umzuleiten. Laut Leinauer gibt es international agierende, hochorganisierte Diebesbanden mit eigenen Lieferketten und ausgeklügelten Netzwerken zur Verschleierung ihrer Aktivitäten. Diese Betrugsmaschen haben Frachtdiebstahl auf ein Rekordniveau gehoben, was nicht nur materielle Verluste zur Folge hat, sondern auch das Vertrauen und die Beziehungen innerhalb der Branche erheblich beschädigt. Fahrer, Transportunternehmen, Versender und Makler sind alle betroffen, wenn auch mit unterschiedlichen Konsequenzen. Für Lkw-Fahrer besteht die Herausforderung darin, das ihnen anvertraute Frachtgut in gutem Zustand zu liefern, da andernfalls Haftungsrisiken drohen. Es ist essenziell, dass sie wachsam bleiben und Diskrepanzen in den Versandpapieren beachten, um sich zu schützen. Andernfalls könnte die Verteidigung gegen Haftungsansprüche erheblich erschwert werden. Für den Versicherungsschutz durch Frachtversicherungen ist es wichtig, dass der Fahrer die Fracht physisch angenommen hat - ein Aspekt, der besonders dann entscheidend ist, wenn Betrüger die Identität des Fahrers missbrauchen.