Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung ab 16 Jahren hat erstmals Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz genutzt, wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des TÜV-Verbands zeigt. Der Anteil der KI-Nutzer ist auf 53 Prozent gestiegen und demonstriert somit einen signifikanten Anstieg seit Oktober des vergangenen Jahres, als lediglich 37 Prozent angaben, solche Technologien zu nutzen. Im Frühjahr desselben Jahres waren es lediglich 23 Prozent.
Interessant ist, dass 26 Prozent der Nutzer regelmäßig, d.h. täglich oder mehrmals pro Woche, auf KI-Tools zurückgreifen. Weitere 34 Prozent geben an, die Anwendungen mindestens ein- bis mehrmals im Monat zu verwenden. 38 Prozent nutzen KI-Dienste eher sporadisch. KI spielt vor allem beim Verfassen von Texten eine große Rolle, wobei die Nutzung hier um zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Ebenso wird KI häufig für Recherchezwecke und als Ersatz für Internetsuchen verwendet. Kreative Anwendungen wie Ideenfindung und Problemlösung stehen ebenfalls hoch im Kurs, gefolgt von der Erstellung und Bearbeitung von Bildern und Videos sowie Übersetzungen.
Die Qualität der Ergebnisse von KI-Anwendungen polarisiert die Nutzer. Etwa die Hälfte der Anwender misstraut der Genauigkeit der Resultate, während der andere Teil ihnen großes Vertrauen entgegenbringt. Dennoch sehen 43 Prozent der Anwender Mängel bezüglich der Konkretisierung der Ergebnisse, und 31 Prozent kritisieren häufige Fehlerhaftigkeit oder Falschheit der Informationen.
Die Einschätzungen bezüglich der Auswirkungen der KI auf das Leben der Menschen sind geteilt. Während 61 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass KI im privaten Leben nützlich sein kann, und 59 Prozent in beruflichem Kontext ähnliche Chancen sehen, bleibt die Einschätzung der Risiken durch KI diffus. 76 Prozent der Umfrageteilnehmer halten diese für schwer abzuschätzen. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, betont die Wichtigkeit von Maßnahmen zur Förderung von KI-Kompetenzen und Erkennung von Desinformation im Zuge der bevorstehenden Bundestagswahl. Eine klare Regulierung für den KI-Einsatz ist aus seiner Sicht unerlässlich.