25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Steigende Netzumlagen, sinkende Regional-Kosten: Der neue Strompreis-Spagat

Steigende Netzumlagen, sinkende Regional-Kosten: Der neue Strompreis-Spagat

Die jüngst verabschiedete Neuregelung zur gerechten Aufteilung der Ausbaukosten für Stromnetze wird im nächsten Jahr eine Erhöhung der Netzumlagen um etwa 0,9 Cent pro Kilowattstunde für alle Stromverbraucher mit sich bringen. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Umlagewerten der Übertragungsnetzbetreiber für das Jahr 2025 hervor. Laut dem Vergleichsportal Verivox könnte dies bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden rein rechnerisch zu jährlichen Mehrkosten von rund 44 Euro führen. Dennoch bleibt es den Stromanbietern überlassen, ob und in welchem Maß sie diese gestiegenen Kosten an ihre Kunden weitergeben.

Netzentgelte, die jeder Stromverbraucher als Teil seiner Stromrechnung bezahlt, setzen sich aus unterschiedlichen Elementen zusammen und finanzieren unter anderem den Netzausbau im Kontext der Energiewende. In der Vergangenheit führte dies dazu, dass die Netzentgelte in Regionen mit starkem Ökostrom-Ausbau höher ausfielen. Mit der jetzigen Neuregelung sollen die Mehrkosten gerecht auf alle verteilt werden. Laut Bundesnetzagentur existierten Mitte 2023 in Deutschland 866 Verteilnetzbetreiber, was die Komplexität dieses Vorhabens verdeutlicht.

Verivox unterstreicht die Wichtigkeit der Strom-Beschaffungskosten bei der Preisgestaltung. Thorsten Storck, Energieexperte des Portals, wies darauf hin, dass Anbieter, die während der Energiekrise teure Langzeitverträge abschlossen, vermutlich gezwungen sind, diese Kosten direkt weiterzureichen, während andere Anbieter flexibler agieren können. Letzte Woche hatte die Bundesnetzagentur berichtet, dass Regionen mit starkem Ausbau von Windenergie- und Solaranlagen von teilweise über 200 Euro jährlicher Entlastung bei einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden profitieren könnten. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, appellierte an die Versorger, diese Einsparungen an die Konsumenten weiterzugeben.