16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Steigende Negativsalden bei Auto-Krediten: Amerikaner in der Schuldenfalle

Steigende Negativsalden bei Auto-Krediten: Amerikaner in der Schuldenfalle

Ein alarmierender Trend im Bereich der Autokredite zeichnet sich in den Vereinigten Staaten ab: Immer mehr Amerikaner stehen finanziell auf dem Kopf, wenn es um ihre Fahrzeugfinanzierungen geht. Laut einer aktuellen Umfrage der Auto-Vergleichsseite Edmunds erreichte der Anteil der sogenannten "unter Wasser" stehenden Autokäufer im Septemberquartal mit 24,2 % einen neuen Höchststand. Diese Käufer schulden bei der Ablösung ihrer Fahrzeuge mehr, als die Fahrzeuge wert sind – ein Anstieg gegenüber 23,9 % im vorherigen Quartal und 18,5 % im Vorjahr. Ebenso besorgniserregend ist die Höhe der ausstehenden Beträge bei diesen Trade-ins, die auf ein Rekordhoch von 6.458 Dollar kletterten. Nicht weniger als 22 % dieser Darlehensnehmer schulden mindestens 10.000 Dollar, 7,5 % sogar 15.000 Dollar oder mehr. Diese Zahlen werfen ein Licht auf die finanzielle Stabilität der amerikanischen Haushalte und den Kreditmarkt im Nicht-Hypothekenbereich, der etwa 25 % des ausstehenden Verbraucherkredits ausmacht. Jessica Caldwell, Leiterin der Einblicke bei Edmunds, äußerte Besorgnis über die Schuldenlast mancher Verbraucher, vor allem, wenn Beträge von 10.000 Dollar oder mehr erreicht werden. Die überhöhten Fahrzeugpreise aus den Jahren 2021-2022, gepaart mit verlängerten Laufzeiten der Kredite, tragen maßgeblich zu dieser negativen Eigenkapitalentwicklung bei. Zudem wurden durch die Wiederverfügbarkeit von Fahrzeugen Anreize geschaffen, die den Wert beinahe neuer Autos beim Eintausch drückten. Ein weiterer Trend: Käufer wählen immer häufiger längerfristige Kreditoptionen, um monatliche Raten zu reduzieren, riskieren jedoch, die negative Eigenkapital-Belastung in den nächsten Kredit mitzunehmen. Trotz dieser längeren Laufzeiten bleibt die Belastung hoch, mit einem signifikanten Anteil von 17,4 % neuer Autokäufer, die monatliche Zahlungen von über 1.000 Dollar stemmen müssen. Eine aktuelle Studie der Federal Reserve weist darauf hin, dass höhere monatliche Raten häufig zu einer höheren Zahl an Zahlungsausfällen führen. Während dieser Trend viele Fahrzeugtypen betrifft, dominieren mittelgroße SUVs, kompakte SUVs und große Trucks das Bild der negativ behafteten Trade-ins. Ivan Drury, Edmunds' Direktor der Einblicke, betont, dass diese Problematik alle Konsumentenschichten betrifft und nicht nur jene, die teure Luxusfahrzeuge einhandeln. Drury empfiehlt, regelmäßige Wartungen vorzunehmen und Fahrzeuge so lange wie möglich zu halten, um weitere Wertminderungen zu vermeiden. Nur wenn ein Autokauf unumgänglich ist, sollte dieser in Erwägung gezogen werden.