Steigende Kosten belasten Einzelhandelsriesen: Branchenverband warnt vor Folgen

Die jüngsten Steuererhöhungen und sonstige Kostensteigerungen in Großbritannien sorgen für Unruhe unter den größten Einzelhändlern. Eine Gruppe, zu der bekannte Namen wie Tesco, Amazon, Greggs und Next gehören, hat das Finanzministerium aufgefordert, die beschlossenen Maßnahmen zu überdenken. In einem Schreiben an die Finanzministerin Rachel Reeves äußerten die Unternehmen ihre Besorgnis über die "kumulative Belastung", die die Änderungen im Haushalt und bereits geplante politische Maßnahmen für das kommende Jahr mit sich bringen würden. Insgesamt wird mit zusätzlichen Kosten in Höhe von sieben Milliarden Pfund gerechnet, was sich signifikant auf die Wirtschaftslage auswirken könnte. Die Regierung verteidigt die Steuererhöhungen als notwendig, um öffentliche Dienstleistungen nicht weiter kürzen zu müssen. Besonders betroffen von den Maßnahmen sind Einzelhändler und Gastgewerbebetriebe, die oftmals junge Menschen in ihren ersten Jobs beschäftigen. Vertreter dieser Sektoren warnen, dass die steigenden Betriebskosten, darunter auch die geplante Erhöhung des Mindestlohns, erhebliche Auswirkungen haben werden. Während Gewerkschaften die Lohnerhöhung begrüßen, betonen die Einzelhändler, dass die neuen Kosten selbst bei den typischen Gewinnspannen von drei bis fünf Prozent nicht kompensiert werden können. Der Effekt werde sich in Form von erhöhtem Inflationsdruck, stagnierendem Lohnwachstum und vermehrten Ladenschließungen bemerkbar machen, warnte der britische Einzelhandelsverband BRC. Eine Sprecherin des BRC unterstrich in einem Interview, dass die deutlichen Reaktionen der beteiligten Unternehmen zeigen, wie ernst die Lage eingeschätzt wird. Ab April des nächsten Jahres müssen alle großen Unternehmen höhere Sozialversicherungsbeiträge für ihre Mitarbeiter zahlen, was für den Einzelhandel zusätzliche jährliche Kosten in Milliardenhöhe bedeutet.