12. März, 2025

Wirtschaft

Steht Deutschland vor der Abschaffung der Kleinmünzen?

Steht Deutschland vor der Abschaffung der Kleinmünzen?

Ein entscheidender Vorstoß zur Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen in Deutschland nimmt Gestalt an. Vorgeschlagen wird, Barzahlungen stets auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag auf- oder abzurunden. Dieses Vorhaben wird vom „Nationalen Bargeldforum“ unter Federführung der Bundesbank, in dem Akteure wie der Einzelhandel, Bankenverbände, Geldtransporteure und Verbraucherschützer vertreten sind, vorangetrieben. Die Bundesbank ruft in einer offiziellen Mitteilung das Bundesfinanzministerium dazu auf, eine gesetzliche Rundungsregelung in Deutschland einzuführen und zügig voranzutreiben. Zugleich wird gewünscht, dass diese Rundungsregeln möglichst einheitlich auf europäischer Ebene umgesetzt werden. Im praktischen Alltag würde somit beispielsweise ein Betrag von 4,99 Euro auf 5 Euro aufgerundet werden, während 1,02 Euro auf 1 Euro abgerundet würde. Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz hebt hervor, dass die Herstellung, Verpackung und der Transport von Ein- und Zwei-Cent-Münzen in einem ungünstigen Verhältnis zu ihrem Nennwert stehen. Die Abschaffung dieser Münzen könnte Bargeld attraktiver und den Bargeldkreislauf effizienter und nachhaltiger gestalten. Das im Februar 2024 ins Leben gerufene „Nationale Bargeldforum“ verfolgt das Ziel, Bargeld als anerkanntes Zahlungsmittel zu schützen und zugänglich zu halten. In anderen Euroländern wie Finnland sind Regelungen bereits umgesetzt, die Zahlungen auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag runden. Auch die Niederlande, Slowakei, Irland, Italien, Belgien und Estland praktizieren ähnliche Regelungen. Eine europaweite Abschaffung jedoch könnte nur gemeinschaftlich beschlossen werden. Umfragen zeigen etwa, dass die Bevölkerung in der Mehrheit für die Abschaffung der Kleinmünzen ist, da diese oft in Sparschweinen verschwinden und selten zu den Zentralbanken zurückkehren.