China hat einen monumentalen Schritt in Richtung militärischer Luftfahrtzukunft gemacht, indem es erstmals seinen neuen Tarnkappenjäger J-35A der Öffentlichkeit präsentiert hat. Bei der Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse in Zhuhai, einer der größten Militärflugshows Asiens, zeigte der J-35A durch eine eindrucksvolle fünfminütige Flugshow, was in ihm steckt. Zusätzlich wurde ein Modell des trägergestützten J-35 der interessierten Menge vorgestellt. Die Enthüllung dieses hochmodernen Jets markiert einen entscheidenden Vorstoß Pekings in der Modernisierung seiner Streitkräfte, um der Luftüberlegenheit der USA in der asiatisch-pazifischen Region, insbesondere rund um Taiwan, etwas entgegenzusetzen. Der erfahrene Militäranalyst Carl Schuster sieht in der diesjährigen Messe den Versuch Chinas, dem Westen zu zeigen: 'Wir sind auf Augenhöhe mit den USA.' Trotz des technologischen Vorsprungs der Amerikaner wendet sich das Blatt mit Chinas wachsender Luftmacht, die nun die bislang angestammte Dominanz der westlichen Streitkräfte herausfordert. Interessanterweise befindet sich China damit in der exklusiven Position, neben den USA als einziges Land mehr als eine Serie von Tarnkappenflugzeugen zu produzieren. Mit dem Ende der Produktion des F-22 Raptors in den USA ist die Volksrepublik gar das einzige Land, das aktiv zwei Serien gleichzeitig fertigt, was die Attraktivität von Chinas Flugzeugbau auf möglichen Exportmärkten erhöhen könnte. Trotzdem bleibt China laut Expertenmeinung technologisch hinter den USA zurück, mit einem Rückstand von geschätzten 10 bis 15 Jahren. Während die J-35-Serie beeindruckt, wartet die Welt noch auf eine Variante, die wie die F-35B senkrecht starten und landen kann. Gleichzeitig arbeitet die Welt an der Luftkampfrevolution durch unbemannte, KI-gesteuerte Flugsysteme. In dieser globalen Konkurrenzsituation sieht Peter Layton, Mitglied des Royal United Services Institute, in Chinas Fertigkeitsvorsprung einen möglichen Vorteil, insbesondere durch kostengünstige Produktion. Ein bemerkenswertes Detail der Luftfahrtmesse war zudem die Präsenz eines russischen Sukhoi Su-57, was die sich vertiefenden Beziehungen zwischen Peking und Moskau unterstreicht.