19. September, 2024

Wirtschaft

Station Audis in Brüssel vor dem Ende – Suche nach Investoren intensiviert sich

Station Audis in Brüssel vor dem Ende – Suche nach Investoren intensiviert sich

Die Zukunft des Audi-Werks in Brüssel steht auf wackeligen Beinen. Produktionsvorstand Gerd Walker äußerte sich am Dienstag dazu und betonte, dass man sich nun mit vollem Engagement auf die Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe und die Suche nach möglichen Investoren konzentriere. Der Elektro-SUV Q8 e-tron, der seit 2018 in Brüssel produziert wird, erfreut sich keiner hohen Nachfrage mehr. Der Volkswagen-Konzern plant derzeit nicht, ein Nachfolgemodell am Standort aufzulegen und sieht keine wirtschaftlich tragbare Alternativnutzung innerhalb des Konzerns.

Laut Walker habe Audi zahlreiche Optionen untersucht und mehr als 20 alternative Geschäftsmodelle im Rahmen des Informations- und Konsultationsprozesses mit den Sozialpartnern besprochen. Jedoch erwies sich bislang keine dieser Optionen als wirtschaftlich und nachhaltig tragfähig.

Im Juli hatte Audi bereits darauf hingewiesen, dass die Schließung des Werks in Brüssel nicht ausgeschlossen werden könne. Belgisches Recht schreibt jedoch vor, dass vor gravierenden Änderungen umfangreiche Beratungen mit Betriebsrat und Gewerkschaften stattfinden müssen. Eine erneute Sitzung des außerordentlichen Unternehmensrats ist für Anfang Oktober geplant.

Der Standort in Brüssel, an dem zuletzt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt waren, hat hohe Produktionskosten und fertigt derzeit nur ein Modell. Die Lage des Werks – umgeben von Wohngebieten, Bahngleisen und Autobahnen – erschwert Erweiterungen der Produktionsflächen. Zudem betonte Audi, dass die Logistikkosten deutlich höher seien als an anderen Standorten, da nur wenige Zulieferer in der Nähe ansässig sind. Der Nachfolger des Q8 e-tron soll nach aktuellem Plan in Mexiko gefertigt werden.