Das Versprechen der Technologie
Elon Musk lässt keine Gelegenheit aus, die Zukunft in großen Worten zu malen. Sein humanoider Roboter „Optimus“, der 2025 in die Produktion gehen soll, sei das „wichtigste Produkt, das Tesla je entwickelt hat“.
In Musks Vision wird Optimus nicht nur die Arbeitswelt revolutionieren, sondern auch das „Zeitalter des Überflusses“ einleiten – eine Ära, in der Menschen nicht mehr arbeiten müssen und stattdessen ein Grundeinkommen beziehen.
Doch während Musk von einer Billion Dollar jährlichem Gewinn durch Optimus spricht, bleiben Experten skeptisch. „Technologisch spannend, aber weit von einem wirtschaftlichen Durchbruch entfernt“, so ein Analyst der Boston Consulting Group.
Roboter wie Atlas von Boston Dynamics, die bereits vor zehn Jahren vorgestellt wurden, haben bis heute keine Massenanwendung gefunden.
KI-Agenten: Praktische Helfer oder Kontrollinstanz?
Nicht nur Musk sieht 2025 als Wendepunkt. Große Tech-Konzerne wie OpenAI und Google treiben die Entwicklung von KI-Agenten voran. Diese Programme sollen nicht nur Informationen liefern, sondern eigenständig Aufgaben übernehmen – vom Planen eines Meetings bis zum Verfassen von Verträgen.
Google-CEO Sundar Pichai spricht von einer „agentischen Ära“, in der KI unsere Bedürfnisse versteht und darauf reagiert. Doch was wie ein Segen klingt, könnte auch zur Falle werden. Je mehr Entscheidungen Maschinen treffen, desto weniger bleibt für den Menschen nachvollziehbar.
„Wir stehen vor einer Blackbox-Problematik“, sagt eine Forscherin des Fraunhofer-Instituts. „Wenn KI über Kreditvergaben oder Bewerbungen entscheidet, kann es schnell zu Diskriminierung kommen.“
Der steigende Energiehunger
Technologie braucht Energie, und der Bedarf wächst rasant. Schon jetzt verbrauchen Rechenzentren für KI weltweit mehr Strom als viele Industrieländer. Microsoft hat einen 20-Jahres-Vertrag mit einem Kernenergieanbieter abgeschlossen, um diesen Bedarf zu decken.
Auch Start-ups suchen nach Lösungen. Das kalifornische Unternehmen Spiritus entwickelt Geräte, die Kohlendioxid aus der Luft filtern und speichern. Doch solche Innovationen sind teuer und komplex. „Erneuerbare Energien allein werden nicht ausreichen“, warnt ein Energieexperte.
Autonomes Fahren: Der große Test für Tesla
Selbstfahrende Autos sind ein weiteres Versprechen für 2025. Elon Musk hat angekündigt, dass Teslas Modelle in Texas und Kalifornien bald vollkommen autonom fahren können – und das nur mit Kameras, ohne teure Sensoren.
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Doch der Markt bleibt schwierig. Während Waymo und Amazon mit Robotaxis experimentieren, scheiterte General Motors mit seiner Robotaxi-Tochter Cruise. „Das Problem ist weniger die Technik als die Akzeptanz“, erklärt ein Marktforscher. Viele Menschen zweifeln noch immer an der Sicherheit der Systeme.
Europa vs. USA: Der Kampf um Regulierung
Technologischer Fortschritt trifft 2025 auf einen politischen Machtkampf. Während Europa mit dem Digital Markets Act strenge Vorschriften für KI und Datenschutz einführt, setzen die USA auf weniger Regulierung. Meta und Apple haben bereits angekündigt, bestimmte KI-Produkte in Europa nicht anzubieten.
„Die europäischen Regeln sind wichtig, um Verbraucher zu schützen“, sagt ein EU-Insider. Doch in den USA sieht man das anders. Dort warnt man vor einer Innovationsbremse, die vor allem amerikanische Unternehmen benachteiligt.
„2025 wird ein Schlüsseljahr für die Frage, wie viel Freiheit Technologie braucht – und wie viel Kontrolle die Gesellschaft verlangt.“