Der Geheimdienst der Ukraine hat Nachweise erbracht, die darauf hindeuten, dass russische Besatzungstruppen in den besetzten Gebieten der Ukraine auf Starlink, das Satellitenkommunikationssystem des Unternehmens SpaceX, zugreifen. Demnach wurden Kommunikationssignale abgefangen, die bestätigen, dass russische Soldaten die Technologie aktiv verwenden, wie eine auf Telegram veröffentlichte Audiodatei nahelegt. In dieser ist eine männliche Stimme zu hören, die auf Russisch die Funktionalität von Starlink bestätigt. SpaceX, das von Elon Musk geführte Unternehmen und Betreiber von Starlink, distanzierte sich von den Vorgängen und erklärte, weder mit der russischen Regierung noch mit dem Militär Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Auch wurde betont, dass Starlink weder in Russland verkauft noch dort vermarktet werde, und es wurden keine Lieferungen an russische Standorte getätigt. SpaceX weist darauf hin, dass im Falle einer unbefugten Nutzung von Starlink-Terminals diese genauestens untersucht und gegebenenfalls abgeschaltet werden würden. Derweil berichtet das US-Medium "Defense One", gestützt auf anonyme Quellen aus dem ukrainischen Militär, dass russische Streitkräfte bereits seit Monaten Starlink im Kriegsgebiet nutzen. Unbestätigte Berichte legen zudem nahe, dass die Terminals eventuell über Drittanbieter in Dubai in die Hände der Russen gelangt sein könnten, obwohl Starlink angibt, dass der Dienst dort nicht verfügbar ist und keine Bestellungen oder autorisierten Verkäufe nach Dubai erfolgen. Für die Ukraine ist Starlink ein wichtiger Pfeiler in der Abwehr des russischen Angriffskrieges, der nun fast zwei Jahre andauert. SpaceX hat nach dem Einmarsch der russischen Truppen umfangreiche Starlink-Terminals bereitgestellt und auf deren Nutzungsentgelte zeitweise verzichtet. Trotz der Unterstützung gab es jedoch Spannungen zwischen Kiew und dem Unternehmen, besonders nachdem Musk von einem verhinderten ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte sprach, da er eine Aktivierung von Starlink auf der annektierten Halbinsel Krim ablehnte.