Der US-amerikanische Arbeitsmarkt hat sich im September mit einem beeindruckenden Zuwachs von 254.000 neuen Arbeitsplätzen eindrucksvoll zurückgemeldet, wie das Bureau of Labor Statistics berichtet. Dieser Anstieg übertrifft deutlich den durchschnittlichen monatlichen Zuwachs von 203.000 in den vergangenen zwölf Monaten und stellt die stärkste Entwicklung seit März dar. Besonders die Nahrungsmittelindustrie, das Gesundheitswesen, der öffentliche Sektor, der Sozialbereich sowie der Bau verzeichneten die größten Beschäftigungsgewinne. Damit wurden die Erwartungen der Ökonomen weit übertroffen, die mit 140.000 neuen Stellen gerechnet hatten, sowie die nach oben korrigierte Augustzahl von 159.000.
Überraschenderweise sank die Arbeitslosenquote auf 4,1 % von zuvor 4,2 %, was die Bedenken zerstreut, dass die Federal Reserve weiterhin energisch die Zinssätze senken müsse, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Im vergangenen Monat hatte die Fed bereits angesichts eines trüben Sommers in der Beschäftigungspolitik ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt und plante, bis Jahresende einen weiteren Schritt dieser Größenordnung zu vollziehen. Doch nun wird erwartet, dass die Fed mit Blick auf die stabileren Beschäftigungszahlen im November nur um einen Viertelpunkt senken wird statt um einen halben Punkt.
An den Aktienmärkten sorgte der robuste Jobbericht für positive Impulse; der S&P 500, der Dow Jones sowie der Nasdaq Index konnten zulegen. Jedoch waren die Freitagsgewinne nicht ausreichend, um die Verluste der Woche, hervorgerufen durch Nahostspannungen und Hafenstreiks, auszugleichen. Dennoch bleibt der Optimismus unter den Marktstrategen bestehen. Chris Zaccarelli von der Independent Advisor Alliance betonte das positive Umfeld für Aktienbesitzer in einer Wirtschaft, die sich ausweitet und von einer Fed unterstützt wird, die die Zinsen senkt.
Trotz trüberer Inflationsaussichten aufgrund steigender durchschnittlicher Stundenlöhne und angespannter geopolitischer Lage zeigte sich auch das Einkommen weiter stabilisierend. Ökonomen wie Gina Bolvin äußern Sorge, dass die Fed möglicherweise zu früh im Kampf gegen die Inflation siegen wollte, während steigende Ölpreise aufgrund der Nahostkonflikte die Inflationsängste neu entfachen könnten. Steve Wyett von BOK Financial verwies jedoch darauf, dass die Erhöhung der Löhne nicht zwingend direkten Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Lohndynamik haben muss, auch wenn der Fortschritt hin zum Inflationsziel von 2 % schleppend bleiben könnte.