04. Oktober, 2024

Märkte

Starke US-Jobdaten geben europäischen Börsen Aufwind, trotz globaler Unsicherheiten

Starke US-Jobdaten geben europäischen Börsen Aufwind, trotz globaler Unsicherheiten

Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht erwies sich am Freitag als willkommenes Signal für die bedeutendsten europäischen Börsen, die daraufhin leichte Kursgewinne verbuchen konnten. Der EuroStoxx 50, das Barometer für die Eurozone, schloss mit einem Plus von 0,68 Prozent bei 4954,94 Punkten. Dennoch musste der Index auf eine herausfordernde Woche zurückblicken, in der er insgesamt um 2,2 Prozent nachgab, stark beeinflusst durch die gespannte Lage im Nahen Osten. Nicht nur in der Eurozone, sondern auch darüber hinaus zeigten sich die Börsen von den robusten US-Daten bewegt: Sowohl der Schweizer SMI als auch der britische FTSE 100 erfuhren positive Impulse. Trotz eines letztlichen Rückgangs in Zürich um 0,13 Prozent auf 11.997,09 Punkte und in London um 0,02 Prozent auf 8.280,63 Punkte, bleibt der Einfluss der beeindruckenden Arbeitssituation in den USA unübersehbar. Konstantin Oldenburger von CMC Markets verdeutlichte, dass trotz der Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes weniger starke Zinssenkungen der Fed zu erwarten seien. Die Aussicht auf ein fortdauerndes Wirtschaftswachstum schien jedoch mehr Gewicht zu haben als unmittelbare geldpolitische Lockerungen. Im Licht europäischer Wirtschaftsthemen hielten sich Autoaktien wacker gegen eine neue Entscheidung der EU, die Zusatzzölle auf Elektroautos aus China ermöglichen könnte. Dies trotz Bedenken der deutschen Automotive-Industrie über mögliche chinesische Gegenmaßnahmen. Volkswagen erlebte einen Gewinnsprung von 2,9 Prozent, während auch BMW und Mercedes-Benz Zuwächse verzeichneten. Die Aktien von Stellantis und Renault legten um 1,8 bzw. 3 Prozent zu. Mit Blick auf den Finanzsektor erstarkten Bankwerte nach den US-Jobdaten. Die Aktien von Unicredit setzten sich an die Spitze des EuroStoxx, indem sie um drei Prozent zulegten; auch BBVA und Intesa Sanpaolo verzeichneten jeweils Zuwächse von mehr als zwei Prozent. Ein vorübergehendes Ende der Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ostküste führte hingegen zu Gewinnmitnahmen bei Reedereiaktien. Moller-Maersk-Titel fielen um mehr als 5 Prozent, nachdem steigende Frachtraten den Sektor zuvor beflügelt hatten. Alstom profitierte von der Bestätigung seiner Jahresziele und kletterte um 4,3 Prozent. Bemerkenswert zeigte sich zudem Ubisoft, dessen Aktien angesichts möglicher Übernahmepläne um ein Drittel zulegten. Berichte über die Überlegungen des chinesischen Giganten Tencent und der Gründerfamilie Guillemot, ihre Anteile aufzustocken und die Börsennotierung zu beenden, riefen reges Anlegerinteresse hervor.