15. Januar, 2025

Märkte

Starke Bewegungen in Bund-Futures: US-Inflationsdaten schüren Optimismus

Starke Bewegungen in Bund-Futures: US-Inflationsdaten schüren Optimismus

Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch erfreuliche Gewinne erzielt. Der Euro-Bund-Future, ein richtungsweisender Terminkontrakt, legte bis zum späten Nachmittag um 0,86 Prozent auf 131,51 Punkte zu. Diese Entwicklung erfolgte als Reaktion auf positive Inflationsdaten aus den USA, die dem Markt unerwartete Signale für ein moderates Vorgehen der US-Notenbank lieferten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen reduzierte sich im Zuge dessen auf 2,55 Prozent.

Der Dezember zeichnete in den USA ein stärkeres Bild des Preisauftriebs. Doch die Kerninflationsrate - bereinigt um Energie und Nahrungsmittel - lag überraschenderweise unter den Prognosen. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sieht darin die Grundlage für die Hoffnung, dass die Fed im Jahresverlauf eine moderate Zinssenkung in Betracht ziehen könnte. Diese Aussicht beflügelt die Märkte nicht nur diesseits des Atlantiks.

Auch auf den europäischen Anleihemärkten, speziell in Großbritannien, gerieten die Renditen unter Druck. Ausschlaggebend war die unerwartete Abschwächung der Inflation im Vereinigten Königreich im Dezember. Dadurch erhielten Erwartungen an eine Zinssenkung der Bank of England neuen Aufwind.

Abseits dieser Zahlenwerke bleibt die Tatsache, dass die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft ist, wenig überraschend. Robin Winkler, Deutschland-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, mahnt jedoch Sorge an: Gemäß dem Statistischen Bundesamt ist das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal wahrscheinlich gesunken. Eine Bestätigung dieses Trends würde die träge Konjunktur zu Winterbeginn unterstreichen. Die politische Unsicherheit in Berlin und Washington könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen.