22. September, 2024

Wirtschaft

Starbucks unter Schirmherrschaft von Brian Niccol: Aufbruchsstimmung oder Risiko?

Starbucks unter Schirmherrschaft von Brian Niccol: Aufbruchsstimmung oder Risiko?

Die Aktie des Kaffeehausgiganten Starbucks erhielt kürzlich einen kräftigen Schub durch die Ernennung von Brian Niccol zum neuen CEO. Trotz eines derzeitigen Kursrückgangs von etwa 24 % vom Allzeithoch scheint der Markt hohe Erwartungen an Niccol zu haben – und das zurecht, wenn man auf seine bisherigen Erfolge blickt.

In seinen ersten Tagen als CEO hat Niccol bereits die Weichen für einen umfassenden Wendepunkt gestellt. Nach intensiven Gesprächen mit Mitarbeitenden und Besuchen in zahlreichen Filialen hat er vier zentrale Bereiche identifiziert, die verbessert werden müssen. Seine Hauptthese: Starbucks hat sich von seiner ursprünglichen Mission, ein Treffpunkt für die Gemeinschaft zu sein und ein Premiumerlebnis zu bieten, entfernt. Niccol plant, das zu ändern, indem er die Baristas stärkt, die Wartezeiten verkürzt, die Filialen optimal gestaltet und die Marke mit einer neuen Marketingkampagne neu definiert.

Ein zentraler Fokus von Niccol wird das US-Geschäft sein. Kleine, aber gezielte Schritte sollen hierbei die Basis bilden: Investitionen in Technologie, Verbesserungen in der Lieferkette und ein verstärkter Fokus auf die digitale Plattform.

Mit über 39.000 Filialen weltweit, davon knapp die Hälfte in Nordamerika, stehen große Herausforderungen an. Doch Niccol setzt auf Veränderungen von Grund auf. Optimierungen in der Lieferkette könnten dabei weitreichende Auswirkungen haben, und Investitionen in technologisches Equipment sollen standardisiert umgesetzt werden. Auch das Marketing wird auf die gesamte Marke ausgerichtet und individuell auf die Filialen heruntergebrochen.

Entscheidend wird für Niccol sein, die richtige Botschaft für das Markenimage zu finden. Ein erster Hinweis liegt in seinem Update, wo er über die eigenen Farmen und lokalen Röstereien des Unternehmens sprach. Er deutete an, dass das nächste Starbucks-Motto „Kaffee ist unser Herz“ lauten könnte – eine Premium-Ausrichtung, die Chipotle Mexican Grill zum Erfolg verhalf.

Obwohl einige Aspekte Zeit brauchen, könnten die Ergebnisse der geplanten Maßnahmen schnell spürbar sein. Herausfordernd bleibt die Neugestaltung der Stores. Auf lange Sicht könnte Starbucks mit klarerem Branding, verbesserten Prozessen und kürzeren Wartezeiten punkten. Das Ziel: weniger aufgegebene Bestellungen, höhere Verkaufszahlen und eine verbesserte Gesamtperformance, die sich auch im Aktienkurs niederschlagen würde.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten: Mögliche Fehlschläge dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Falsche Branding-Entscheidungen, Schwierigkeiten in der Mitarbeiterschulung und stagnierende Verkaufszahlen sind denkbare Szenarien.

Trotz dieser Unsicherheiten bleibt Niccol für viele Starbucks-Beobachter eine Vertrauensfigur mit einem bewährten Konzept. Er scheint genau zu wissen, wie er das Unternehmen positionieren muss, um bei den Kernkunden zu punkten.

Dennoch ist Erfolg keine Selbstverständlichkeit. Wer jedoch bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen, könnte in Starbucks eine spannende Wendegeschichte finden.

Zum Abschluss ein Hinweis: Prüfen Sie gründlich, bevor Sie in Starbucks investieren. Alternative Aktien mit Potenzial wurden zuletzt von Analysten identifiziert, darunter Nvidia, die seit 2005 eine beeindruckende Entwicklung genommen haben.