02. Oktober, 2024

Wirtschaft

Starbucks setzt auf neues Führungstalent: Brian Niccol soll Wachstumswende einleiten

Starbucks setzt auf neues Führungstalent: Brian Niccol soll Wachstumswende einleiten

Starbucks hatte in letzter Zeit mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen, wobei der Aktienkurs in diesem Jahr viermal in die Nähe seines 52-Wochen-Tiefs fiel. Um die Rückkehr des Unternehmens auf Wachstumskurs zu unterstützen, verkündete der Vorstand die Einstellung von Brian Niccol, dem ehemaligen CEO von Chipotle, mit einem großzügigen Vergütungspaket. Nach dieser Ankündigung schoss der Aktienkurs in die Höhe. Mit Niccols offiziellem Amtsantritt am 9. September stehen Investoren nun vor der Entscheidung, ob sie Starbucks-Aktien jetzt kaufen oder auf einen Turnaround warten sollen. In meiner Einschätzung ist Starbucks (SBUX) ein Kauf, und dieser Artikel erläutert die Gründe dafür.

Meine optimistische Einstellung zu Starbucks nahm im September an Fahrt auf, als die Einstellung von Brian Niccol die Aktie in den positiven Bereich für das Jahr hievte und sich von einem Rückgang um bis zu 20 % Ende Juli erholte. Allerdings liegt die Aktie immer noch etwa 22 % unter ihrem Allzeithoch.

Ein wesentlicher Teil dieses Rückgangs wird auf jüngste Quartalsberichte zurückgeführt, die einen Rückgang der vergleichbaren Filialumsätze bei verschiedenen Einzelhandelsriesen, einschließlich Starbucks, zeigen. Viele Marktteilnehmer sehen dies als Folge eines vorsichtigen Verbraucherumfelds. Während Unternehmen wie Target und Home Depot Rückgänge meldeten, verzeichnete Walmart Wachstum und unterstreicht damit veränderte Konsumgewohnheiten.

Im letzten Quartal sanken die vergleichbaren Filialumsätze von Starbucks in Nordamerika um 2 %, und die Transaktionszahlen gingen um 6 % im Jahresvergleich zurück. Insgesamt verzeichnete Starbucks einen Rückgang des Unternehmensgewinns um 4,2 % auf 1,52 Milliarden US-Dollar und eine Reduktion der Non-GAAP-Betriebsgewinnmarge um 70 Basispunkte. Besonders auffällig war der Rückgang der Betriebsgewinnmarge im internationalen Segment um 340 Basispunkte auf 15,6 %, was stärker war als in Nordamerika.

Trotz dieser Herausforderungen plant Starbucks, die Anzahl seiner Filialen deutlich zu erhöhen und bis Ende des Geschäftsjahres 2024 ein Wachstum von 12 % in China zu erreichen.

Für mich steht fest, dass diese Rückgänge vor allem auf ein schwaches Konsumumfeld und keine inhärenten Probleme bei Starbucks zurückzuführen sind. Trotz dieser Herausforderungen zeigt das Unternehmen eine starke Performance, insbesondere in Bezug auf die Cash-Generierung.

Starbucks bietet eine Dividendenrendite von 2,34 %, was einem Cashflow von 2,55 Milliarden US-Dollar entspricht. Diese Dividende scheint nachhaltig, da das Unternehmen im letzten Jahr 3,6 Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow generierte, mit einem Durchschnitt von 2,81 Milliarden US-Dollar in den letzten fünf Jahren.

Die jüngsten enttäuschenden Quartalsergebnisse haben das Unternehmen dazu veranlasst, Brian Niccol als neuen CEO einzustellen. Niccol hat eine beeindruckende Erfolgsbilanz, da er Chipotle erfolgreich durch eine Lebensmittelkrise führte und deren Umsatz mehr als verdoppelte.

Mit Brian Niccol am Steuer könnte Starbucks ein ähnliches Wachstum wie Chipotle erleben, insbesondere wenn er seine Erfahrung in Bezug auf Neueröffnungen nutzt. Das Unternehmen plant, bis 2030 insgesamt 17,000 neue Filialen zu eröffnen, was etwa einer Steigerung von 40 % entspricht.

Obwohl Starbucks in den letzten fünf Jahren nur ein CAGR von 2,7 % verzeichnete, prognostizieren Analysten ein EPS-Wachstum von 25 % für die Jahre 2024 bis 2026. Das Umsatzwachstum wird auf 15 % geschätzt.

Ein bedeutender Vorteil von Starbucks ist die beeindruckende Rendite auf das investierte Kapital von derzeit 32,4 %. Diese starken Renditen könnten darauf hindeuten, dass die Analystenprognosen konservativ sind.

Vergleicht man die zukünftigen Gewinnprognosen mit dem aktuellen Preis, wird Starbucks mit einem KGV von 27,2 und einem Forward-KGV von 22 für 2026 gehandelt – deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 29 in den letzten fünf Jahren.

Bei TipRanks bewerten Analysten Starbucks als "Moderater Kauf": 15 von 24 Experten empfehlen den Kauf, sieben das Halten und zwei den Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 100,75 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von 3,34 % bedeutet.

Trotz der jüngsten schwachen Ergebnisse, die meiner Ansicht nach mehr auf das Verhalten der Verbraucher als auf die Strategie des Unternehmens zurückzuführen sind, sehe ich Starbucks gut positioniert für eine Erholung des Wachstumskurses, insbesondere unter der Führung von CEO Brian Niccol.

Während die Bewertung nicht mehr so attraktiv ist wie vor ein paar Monaten, dürften die fortlaufenden Expansionspläne und die hohe Kapitalrendite positiv auf das EPS-Multiple wirken. Meiner Meinung nach ergibt sich daraus eine überzeugende langfristige Anlagemöglichkeit, insbesondere angesichts der aktuellen Bewertung, die unter dem historischen Durchschnitt liegt.