Howard Schultz trat letztes Jahr zum dritten Mal als CEO von Starbucks zurück, bleibt jedoch weiterhin eng mit dem Konzern aus Seattle verbunden. Im Jahr 2018 hatte Schultz eine Vereinbarung ausgehandelt, die ihm den Titel des Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit sichert. Diese Rolle gestattet dem 71-Jährigen die Teilnahme an Vorstandssitzungen sowie weitere Privilegien wie Zugang zum Hauptquartier und einen reservierten Parkplatz. Trotz seines offiziellen Rückzugs hat Schultz weiterhin erheblichen Einfluss auf das Unternehmen. Seine Verbindungen umfassen etwa die Rückerstattung von Ausgaben, wenn Starbucks sein Privatjet für Geschäftsreisen nutzt, sowie seine Beteiligung an einer Firma, die natives Olivenöl für ein Starbucks-Getränk herstellt. Schultz' Dominanz wirft Fragen zur Unternehmensführung auf. Analysten und Investoren äußern Bedenken über die Einmischungsfreiheit, die ihm ermöglicht wurde, was als Indikator für schwache Governance gewertet werden könnte. Doch die aktuelle Vorstandsvorsitzende Mellody Hobson, Co-CEO von Ariel Investments und eine enge Vertraute von Schultz, betont die Engagement und Expertise des Vorstands. Trotz einer tiefen Beteiligung am Unternehmen und Anzeichen für mangelnde Nachfolgeplanung, bleibt Schultz überzeugt, dass er seine endgültigen Abschied genommen hat. Mit der Ernennung von Laxman Narasimhan, einem ehemaligen PepsiCo-Manager, als neuen CEO sieht er die Führung des Unternehmens in guten Händen. Das waren jedoch nicht alle Benefits, die Schultz sichern konnte. Starbucks übernimmt auch Sicherheitskosten für ihn und seine Frau sowie Unterhaltskosten für ein von ihm genutztes Flugzeug, das im Firmenhangar untergebracht ist. Diese ungewöhnlichen Arrangements zeigen, dass Schultz eine Art inoffizielle Machtstellung beibehält, was bei Governance-Experten Stirnrunzeln hervorruft. Während einige Beobachter diesen fortwährenden Einfluss kritisch sehen, bleibt Schultz öffentlich positiv und unterstützend. Dennoch scheut er sich nicht, seine Nachfolger zu kritisieren und seine Ansichten zu äußern. Dass er sich nie vollständig von den Geschäften und Entscheidungen seines Lebenswerks lösen konnte, bleibt Teil des Vermächtnisses von Howard Schultz.