Ein neuer Treffpunkt für Kaffeeliebhaber und Geschichtsinteressierte eröffnet in Südkorea: Starbucks hat seinen neuesten Standort nahe der Stadt Gimpo eröffnet, welcher den wohl ungewöhnlichsten Ausblick aller Filialen bietet – den Blick über die schwer befestigte Grenze nach Nordkorea. Diese Filiale ist Teil eines Observatoriums, das etwa 50 Kilometer nordwestlich von Seoul nahe der Demilitarisierten Zone (DMZ) liegt, die die beiden Koreas trennt.
Die DMZ hat sich trotz wiederholt angespannter Lage auf der koreanischen Halbinsel in den letzten Jahren zu einem faszinierenden Anziehungspunkt für Touristen entwickelt. Besucher des neuen Starbucks müssen einen militärischen Kontrollpunkt passieren, um dorthin zu gelangen—dieser liegt jedoch abseits der stark frequentierten und bekannteren Touristenattraktionen wie Panmunjom.
Das Observatorium, in dem sich der Starbucks befindet, bietet durch Fernrohre eine klare Sicht auf das 1,4 Kilometer entfernte nordkoreanische Dorf Kaepung. Diese außergewöhnliche Lage zieht viele Neugierige an. Die seit 1953 im Kriegszustand verharrenden Koreas haben jüngst erneut Spannungen über ballonvermittelte Propaganda ausgetragen, und das Thema Sicherheit bleibt präsent.
Einwohnerin Baek Hea-soon war eine der ersten Besucherinnen und wünschte sich, den Kaffee mit den Menschen Nordkoreas teilen zu können, die seit Jahrzehnten unter Nahrungsmittelknappheit leiden. Gimpos Bürgermeister Kim Byung-soo sieht in Starbucks an diesem Ort eine Möglichkeit, das Image des Grenzgebiets von dunkel und bedrückend zu einem lebendigen und positiv wahrgenommenen Spannungsfeld von Sicherheit und Frieden zu wandeln, das internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Starbucks betreibt durch SCK Company über 1,980 Filialen in Südkorea, nachdem 2021 die Anteile an Starbucks Korea an ein Joint Venture des SCK Company und des singapurischen Staatsfonds GIC verkauft wurden. Dies zeigt die Beliebtheit der Marke und ihre Rolle als kultureller Brückenbauer in der Region.