Die jüngsten Entwicklungen bei Pfizer haben für Unruhe unter den Anlegern gesorgt. Ein bekannter Aktivist-Investor hat eine kleine Beteiligung an dem Gesundheitsriesen erworben und überraschte mit einem offenen Brief an den Vorstand des Unternehmens. Die Aktien reagierten prompt und verloren fast 3% an Wert, während der S&P 500 lediglich um 0,2% nachgab. Hinter dieser unerwarteten Entwicklung steckt Starboard Value, ein erfahrener corporate gadfly, der seinen Brief kurz vor Börseneröffnung öffentlich machte. Darin bestätigte Starboard seinen Status als Aktionär und kündigte ein formelles Treffen mit dem CEO Albert Bourla an, um mögliche Veränderungen im Unternehmen zu erörtern. Besonders brisant: Starboard erhebt schwere Vorwürfe gegen das Management von Pfizer. So sollen führende Vertreter des Pharmaunternehmens dem ehemaligen CEO Ian Read und dem früheren CFO Frank D'Amelio, die im Rahmen der Due-Diligence-Kontaktaufnahme angesprochen wurden, Drohungen ausgesprochen haben – direkt oder indirekt über Mittelsmänner. Starboard wirft Pfizer vor, "Pflichten eklatant verletzt" zu haben und fordert die Einberufung eines speziellen Ausschusses zur Untersuchung dieser Vorfälle. Die Unternehmensführung hat bislang noch nicht auf den Brief geantwortet. Das mit Spannung erwartete Treffen mit Bourla soll nächste Woche stattfinden. Wer überlegt, in Pfizer zu investieren, sollte die aktuelle Lage genau abwägen. Laut einem aktuellen Bericht des Motley Fool Stock Advisor gehört Pfizer nicht zu den zehn vielversprechendsten Aktien, die der Analystenteam zurzeit empfiehlt, auch wenn diese potenziell hohe Renditen versprechen.