17. September, 2024

Wirtschaft

Starboard Value greift nach der Kontrolle über News Corp: Machtverschiebung bei den Murdochs?

Starboard Value greift nach der Kontrolle über News Corp: Machtverschiebung bei den Murdochs?

Der aktivistische Investor Starboard Value hat einen unverbindlichen Vorschlag eingereicht, der das Ende der Murdoch-Familienkontrolle über News Corp bedeuten würde, wie aus einem Schreiben an die Aktionäre des Unternehmens hervorgeht. Der Vorschlag zielt auf das überproportionale Stimmrecht der Murdoch-Familie beim Medienkonglomerat ab, das unter anderem The Wall Street Journal und Zeitungen weltweit besitzt. Der 93-jährige Patriarch Rupert Murdoch und vier seiner sechs Kinder kontrollieren News Corp über einen Familientrust. Trotz eines Eigenanteils von etwa 14 Prozent ermöglichen ihnen duale Aktienklassen eine Kontrolle von 41 Prozent der Stimmrechte bei einem Unternehmenswert von 15 Milliarden Dollar. Starboard besaß laut eigenen Angaben Ende Juni knapp 3 Prozent der Unternehmensanteile. Der unverbindliche Vorschlag, erstmals von Reuters gemeldet, garantiert jedoch nicht, dass der Vorstand von News Corp ihm zustimmt. Bereits 2015 stand News Corp unter Druck, die dualen Aktienklassen zu eliminieren, nachdem eine entsprechende Maßnahme von knapp der Hälfte der Wähler unterstützt wurde, jedoch ohne Erfolg. Kürzlich sah sich das Unternehmen erneut Forderungen von Starboard und dem aktivistischen Hedgefonds Irenic Capital Management ausgesetzt, welcher im letzten Jahr einen Spin-off der Immobilienvermögen von News Corp vorantrieb. Ein Sprecher von News Corp äußerte sich bislang nicht zu den jüngsten Entwicklungen. Die Eigentümerschaft der Murdoch-Familie geriet in den vergangenen Monaten erneut ins Rampenlicht, da Rupert Murdoch Berichten zufolge plant, den Familientrust dahingehend zu ändern, dass die Kontrolle über das Medienimperium an seinen ältesten Sohn Lachlan übergeht, der seine konservative Politik teilt. Starboard, das im letzten Jahr eine Aufspaltung des Unternehmens forderte, kritisierte die Möglichkeit, dass die dualen Stimmrechte auf die Murdoch-Kinder übertragen werden sollen, sobald der ältere Murdoch die Kontrolle über das Geschäft abgibt. Jeff Smith, CEO von Starboard, erklärte: „Es gibt keine vernünftigen Argumente, um Super-Stimmrechte und die faktische Kontrolle auf die Erben eines Gründers zu übertragen.“ „Die Situation bei News Corp ist ein Lehrbuchbeispiel für eine der schlimmsten Formen einer dualen Aktienstruktur — eine, die über jede vernünftige Zeitleiste hinausgeht und bei der Super-Stimmrechte vom visionären Gründer auf dessen Kinder übergehen.“