Der angeschlagene Casino-Betreiber Star Entertainment erlebte am Donnerstag einen dramatischen Absturz an der australischen Börse. Die Aktien des Unternehmens verloren 7,1% ihres Wertes und erreichten mit einem Schlusskurs von 0,195 AUD ein historisches Tief. Grund hierfür sind vor allem die schwierigen Betriebsbedingungen, unmittelbare Liquiditätsprobleme und sinkende Erträge, die das Unternehmen belasten. Star, als zweitgrößter Casino-Betreiber Australiens, steht seit geraumer Zeit im Zentrum eines turbulenten Umfelds, das die heimische Casino-Branche erschüttert hat. Neben den regulatorischen Untersuchungen, die sowohl Star als auch seinen größeren, von Blackstone kontrollierten Rivalen Crown Resorts betreffen, sehen sich beide Unternehmen mit einem Rückgang der Touristenzahlen und langen Schließzeiten konfrontiert. Seit der Wiederaufnahme des Handels am 27. September, nach einer Handelsaussetzung von mehr als drei Wochen aufgrund der verspäteten Einreichung der Finanzdaten für das Geschäftsjahr 2024, hat die Star-Aktie über 50% ihres Wertes eingebüßt. Die jüngsten Wirtschaftskennzahlen sind ebenfalls alarmierend: Das Unternehmen wies einen Umsatzrückgang von 8,5 Millionen AUD im Oktober aus, was zu einem Gesamtverlust von 27 Millionen AUD für die ersten vier Monate des Geschäftsjahres 2025 führte. "Vor uns liegt ein schwieriger Weg und Star befindet sich in einer extrem herausfordernden Lage", hieß es in einer Unternehmensstellungnahme. Die Umsätze sinken weiter, während die Beratungskosten zur Einhaltung der regulatorischen Anforderungen hoch bleiben. Die Einführung neuer Beschränkungen, wie z.B. Pflichtkartenspiele und Bargeldlimits, haben ebenfalls zu einem Rückgang der Einnahmen im ersten Quartal geführt. Die Glücksspielaufsichtsbehörde des Bundesstaates New South Wales gestattete im Oktober zwar den Weiterbetrieb des innerstädtischen Casinos Sydney, aber nicht ohne Star Entertainment mit einer saftigen Geldstrafe von 15 Millionen AUD zu belegen. In den letzten Jahren sah sich Star mit zwei aufsichtsrechtlichen Untersuchungen konfrontiert, verlor sowohl seinen CEO als auch den Vorsitzenden und bewegte sich gefährlich nahe an der Insolvenzgrenze.