Stanley Druckenmiller hat die Kunst der Beständigkeit perfektioniert. Der ehemalige Schützling von George Soros zeichnete sich durch 30 Jahre Erfolg bei Duquesne Capital Management mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 30% aus. Er gilt als scharfsinniger Beobachter der Makroökonomie, was ihm zweifellos zu seinem Erfolg verholfen hat. Während der Markt die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank (Federal Reserve) zur Zinssenkung begrüßt, äußert Druckenmiller wiederholt Skepsis.
Neuesten Berichten zufolge hat Druckenmiller bei einer Branchenkonferenz dargelegt, dass er gegen US-Staatsanleihen wettet, die 15% bis 20% seines Portfolios ausmachen. Diese Entscheidung überraschte viele, angesichts der Zinssenkungen der Fed, die in der Regel zu fallenden Anleiherenditen führen, was wiederum normalerweise die Anleihekurse ansteigen lässt.
Bei der Konferenz äußerste sich Druckenmiller auch zu seiner Sorge über die fiskalischen Entwicklungen der US-Regierung, insbesondere in Bezug auf das steigende Schuldenniveau und die möglichen Auswirkungen auf die Renditen. In einem kürzlich veröffentlichten Podcast namens "In Good Company" bekräftigte er, dass das Haushaltsdefizit der USA seiner Ansicht nach früher oder später Konsequenzen haben wird. Die bisherige Nachsicht der Investoren gegenüber der US-Schuldenlage sei größtenteils der Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung geschuldet. Doch mittelfristig könnten sich die Bedingungen weiter eintrüben.
Besonders beunruhigt ist Druckenmiller von der Inflationsentwicklung in den USA. Angesichts der aktuellen Indikatoren, wie enger Kreditmärkte, steigender Gold- und Aktienwerte und einer schwächelnden Wirtschaft, fürchtet er eine potenziell erneute Inflation. Diese Bedenken werden durch Vergleiche zu den 1970er Jahren verstärkt, einer Dekade hoher Inflation, deren Wiederholung im gegenwärtigen Umfeld besorgniserregend scheint.