11. Februar, 2025

Märkte

Stahlwerte trotzen US-Zöllen: Ein geteiltes Echo an den Märkten

Stahlwerte trotzen US-Zöllen: Ein geteiltes Echo an den Märkten

Die europäischen Stahlwerte zeigten sich am Montag gegenüber den geplanten US-Importzöllen, die Präsident Donald Trump angekündigt hat, erstaunlich resistent. Der Index der europäischen Grundstoffindustrie, der sowohl Bergbauunternehmen als auch Metallfirmen umfasst, legte um 0,4 Prozent zu und setzt damit den Konsolidierungsprozess fort, der nach den jüngsten Kurssteigerungen einsetzte.

Im MDax schaffte es Thyssenkrupp, anfängliche Verluste abzuschütteln und stagnierte letztlich. Salzgitter aus dem SDax konnte seine Verluste auf ein minimales Minus von 0,2 Prozent reduzieren. Besonders bemerkenswert war der Kursverlauf bei Klöckner & Co, der zwischenzeitlich ins Plus drehte, bevor er den Handel letztlich mit einem Minus von 0,7 Prozent abschloss. Noch am vergangenen Freitag erfreuten sich die Papiere eines Höhenflugs auf 6,10 Euro, dem höchsten Stand seit Juni des Vorjahres.

Laut Dirk Schlamp von der DZ Bank kommen die Zölle nicht unerwartet, da Trump ähnliche Maßnahmen bereits in seiner ersten Amtszeit ergriff. Deutschland exportiert nur 3 Prozent seiner Stahlproduktion in die USA, weshalb die direkten Auswirkungen für Unternehmen wie Salzgitter und Thyssenkrupp als gering eingestuft werden. Klöckner & Co hingegen könnte profitieren, da das Unternehmen bereits 60 Prozent seines Umsatzes in den USA erwirtschaftet und von steigenden Stahlpreisen profitieren könnte.

Thyssenkrupp selbst sieht keine großen Auswirkungen auf das eigene Geschäft und die EU-Kommission in Brüssel mahnte Trump, dass es keine Rechtfertigung für Zölle auf europäische Exporte gäbe, und kündigte Maßnahmen zum Schutz europäischer Interessen an.

Unterdessen erlitten die Papiere von ArcelorMittal einen Rückgang von 1,7 Prozent nach einem erstarkten Kursverlauf, der am Freitag das höchste Niveau seit März 2023 verzeichnete, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. In den USA hingegen konnten Stahlkonzerne wie US Steel und Nucor sowie der Aluminiumhersteller Alcoa Kursgewinne von bis zu 8 Prozent einfahren, selbst angesichts ihrer Produktionsstätten außerhalb der USA.