Der Traditionskonzern Thyssenkrupp zeigt sich diese Woche von seiner stärksten Seite und erlebt einen deutlichen Kursanstieg. Der Wert der Aktien schoss am Dienstagvormittag um rund 15 Prozent auf 7,26 Euro in die Höhe. Seit Jahresbeginn legte die Aktie damit um 85 Prozent zu, was sie auf das höchste Niveau seit Oktober 2023 katapultiert.
Citigroup-Analyst Ephrem Ravi hebt die unterschiedlichen Faktoren hervor, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen könnten. Besonders die Abspaltung des Marinegeschäfts und die Reduzierung des Stahlsektors könnten noch mehr Werte freilegen. Interessantes Detail: Allein die Marinesparte hat laut Ravi das Potenzial, die Marktkapitalisierung des gesamten Unternehmens abzudecken.
Der Vorstandvorsitzende Miguel López bestätigte in einem Podcast, dass der Börsengang der Marinesparte im Jahr 2025 vorgesehen ist. Dafür plant der Konzern eine außerordentliche Hauptversammlung. Obwohl die Aktien an die Thyssenkrupp-Aktionäre ausgegeben werden sollen, beabsichtigt das Unternehmen, die Mehrheit zu behalten.
Ein weiterer analytischer Blick von Jason Fairclough von der Bank of America verdeutlicht zusätzliche Chancen. In seiner Analyse benennt er die ehemalige Aufzugsparte von Thyssenkrupp, heute bekannt als TK Elevator, als weitere wertvolle Ressource. Fairclough merkt an, dass der jetzige Buchwert von rund einer Milliarde Euro der Beteiligung eventuell unterbewertet ist, insbesondere angesichts eines neu angekündigten Gemeinschaftsunternehmens zwischen TKE und dem saudi-arabischen Unternehmen Alat, Teil des Public Investment Fund (PIF).
Der optimistische Ausblick spiegelt sich auch in den angehobenen Kurszielen der Experten wider: Ravi setzte das Kursziel auf 8,50 Euro, während Fairclough optimistisch 9 Euro anpeilt.