Die Kohleindustrie, einst eine treibende Kraft der Stromerzeugung und Stahlproduktion, steht momentan vor schwierigen Zeiten. Der Sektor für thermische Kohle verzeichnete im bisherigen Jahresverlauf einen Rückgang von 0,47 %, während der breitere Markt um 19,55 % zulegte. Diese Diskrepanz ist vor allem auf die sinkende Nachfrage nach Kohle zur Stromerzeugung in den USA zurückzuführen, da Stromversorger vermehrt auf erneuerbare Energien und Dekarbonisierung setzen.
Die geplante Stilllegung von Kohlekraftwerken und strengere Emissionsvorschriften, die auf kohlenstoffneutrale Elektrizität bis 2030 abzielen, haben den Rückgang zusätzlich beschleunigt. Die US-Energy Information Administration prognostiziert, dass der Anteil der Kohle an der US-Stromerzeugung bis 2025 auf nur noch 14 % sinken wird.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es Anzeichen für eine potentielle Erholung, insbesondere auf globaler Ebene. Der Export von US-amerikanischer Kohle wird voraussichtlich aufgrund der steigenden Nachfrage in europäischen Märkten zunehmen, was teilweise durch den anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikt getrieben wird. Zudem könnte ein erwartetes Wiederaufleben der globalen Stahlproduktion die Exportmengen weiter ankurbeln.
Natürlich hat die Kohleindustrie seit jeher zur Reduktion der Armut beigetragen, indem sie Beschäftigungsmöglichkeiten in strukturschwachen Regionen schuf und wirtschaftliches Wachstum durch Investitionen und lokale Steuereinnahmen förderte. Während Wind- und Solarenergie als günstigste Stromquellen propagiert werden, steht die Energiewende vor der Herausforderung, das "Energie-Trilemma" aus Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Nachhaltigkeit zu bewältigen.
Dennoch geht der Global Electricity Review 2023 von Ember davon aus, dass Wind- und Solarenergie bis 2030 Kohle ersetzen und 41 % zur globalen Stromerzeugung beitragen werden. Dies erfordert einen Rückgang der Kohleerzeugung um 54 % und der Gaserzeugung um 24 %. Gleichzeitig wird ein Anstieg der globalen Stromnachfrage um durchschnittlich 3,7 % pro Jahr erwartet.
Der Anteil Chinas am globalen Stromverbrauch wird bis 2025 voraussichtlich auf ein Drittel steigen, was teilweise durch den hohen Kohleanteil von 60 % an der Stromerzeugung des Landes bedingt ist. Allerdings prognostiziert Sinopec, dass Chinas Kohleverbrauch bis 2025 stagnieren wird, wobei nicht-fossile Energiequellen bis 2045 dominieren sollen.
In den USA verzeichnete die kohlebefeuerte Stromerzeugung in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 ihren niedrigsten Stand seit vier Jahren, trug jedoch immer noch 15,6 % zur nationalen Stromerzeugung bei. Dabei wächst die erneuerbare Energie, besonders die Windkraft, langsamer als erwartet, was der Kohle eine gewisse Bedeutung erhält, obwohl das Land schrittweise auf sauberere Energiequellen setzt.
Natural Resource Partners (NRP) konnte trotz des Gegenwinds im Sektor positive Nachrichten liefern. Im zweiten Quartal 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 57,3 Millionen Dollar, ein Rückgang von 10,9 %, der durch Gewinne aus Kohleimmobilien und CO2-neutralen Transaktionen teilweise ausgeglichen wurde. Der Nettogewinn sank auf 46,1 Millionen Dollar gegenüber 70,3 Millionen Dollar im Vorjahr. Dennoch blieb die Cash-Generierung stark, und das Unternehmen schloss das Quartal mit einem freien Cashflow von 57,3 Millionen Dollar ab.
NRP erkundet nun verstärkt CO2-neutrale Einnahmequellen, darunter CO2-Sequestrierung und erneuerbare Energieprojekte. Das Potenzial für zukünftige Wertschöpfung bleibt vielversprechend. Mit einem Aktienkurs, der im letzten Monat um 9,81 % und seit Jahresbeginn um 4,4 % gestiegen ist, sowie starken Cashflows und laufenden Schuldenreduzierungen, bleibt NRP eine interessante Option für Investoren.
Laut Datenbank von Insider Monkey investieren sechs Hedgefonds zusammen 26,1 Millionen Dollar in die Aktie, und nur 1,76 % der ausstehenden Aktien wurden leerverkauft.
Im Ranking der besten Kohleaktien laut Leerverkäufern belegt NRP den dritten Platz. Wer nach aussichtsreichen Investitionen sucht, könnte jedoch bei Aktien im Bereich Künstliche Intelligenz potenziell höhere Renditen und kürzere Zeitrahmen zur Zielerreichung finden.