Die Bank of England hat ihre Wachstumsprognosen für das vierte Quartal nach unten korrigiert und warnt vor einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts. Die entscheidende geldpolitische Sitzung des Monetary Policy Committee (MPC) endete mit einer drastischen Anpassung der Wachstumsprognose von 0,3 % auf bis zu 0,0 %. Erwartungsgemäß hielt die Bank ihren Leitzins bei 4,75 %, was bei Immobilienbesitzern und Unternehmen Enttäuschung hervorrief. Die Hoffnung auf Zinsentlastung zerschlug sich, als das MPC mit sechs zu drei Stimmen für den unveränderten Zinssatz stimmte, wobei drei Mitglieder eine Senkung um 0,25 % bevorzugten. In einer zusammenfassenden Stellungnahme betonte das Committee, dass eine zaghafte Vorgehensweise zur Lockerung der Geldpolitik angemessen bleibe. Die geldpolitische Einschränkung müsse vorerst bestehen bleiben, bis die Risiken einer nachhaltigen Annäherung der Inflation an das 2%-Ziel weiter abgenommen haben. Finanzministerin Rachel Reeves unterstützte die Position der Bank und unterstrich die Notwendigkeit stabiler Inflationsraten, um die Lebensstandards der Bürger zu erhöhen. Reeves hob hervor, dass Lohnsteigerungen und die erhöhten Lebenshaltungskosten die Priorität der Regierung bei der Einkommensstabilität erhöhen. Auf den Märkten machten sich zuletzt Bedenken breit, da die Inflationsraten langsamer zurückgingen als erwartet. Löhne legten kräftig um 5,2 % zu und die Inflation erreichte im November 2,6 % – den höchsten Stand seit März. Diese Entwicklungen machten die Hoffnung auf Zinssenkungen zunichte. Parallel dazu senkte die US-Notenbank ihren Zins um einen Viertelpunkt, was Händler zu vorsichtigen Erwartungen für das kommende Jahr veranlasste. An den Märkten werden nun nur noch zwei Zinssenkungen im nächsten Jahr erwartet. Gareth Lewis, Geschäftsführer beim Spezialkreditgeber MT Finance, betonte die Bedeutung der Entscheidung des MPC, die Zinsen stabil zu halten. Diese Entscheidung spiegle ein Maß an Wachsamkeit bezüglich inflationsbedingter Risiken wider, während sie gleichzeitig Stabilität für Unternehmen und Investoren biete. So werde deutlich, dass trotz Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung die wirtschaftliche Unsicherheit noch keine sofortigen Zinssenkungen zulässt.