Der amerikanische Arbeitsmarkt steht momentan unter Druck, wie der jüngste Bericht des Arbeitsministeriums zeigt, demzufolge im Oktober lediglich 12.000 neue Stellen geschaffen wurden. Während die Arbeitslosenquote dennoch stabil bei 4,1% verharrte, fiel das Wachstum der Beschäftigung deutlich geringer aus als die prognostizierten 100.000 neuen Jobs, was die Analystenwelt überrascht.
Besonders der Streik bei Boeing belastete die Fertigungsindustrie, dort sanken die Beschäftigungszahlen um 46.000. Die Auswirkungen der beiden Hurrikans blieben schwer zu quantifizieren, obwohl Experten einen Stellenabbau von etwa 100.000 aufgrund der Stürme schätzen. Der Bericht des Arbeitsministeriums ist allerdings nicht darauf ausgelegt, extreme Wettereinflüsse gesondert auszuweisen, was die Analyse erschwert.
Die monatliche Anpassung der Zahlen zeigt zudem, dass die Arbeitsmarktdynamik bereits im Sommer schwächer war als zuvor angenommen, da die Beschäftigungskorrekturen für Juli und August einen Rückgang von insgesamt 112.000 Stellen zeigen. Ökonomen wie Bill Adams von der Comerica Bank vermuten, dass die jüngsten Schocks im Oktober das Bild verzerren, aber dennoch auf ein abkühlendes Umfeld hinweisen.
Joseph Brusuelas von RSM warnt davor, den Bericht allzu wörtlich zu nehmen, da er zahlreiche durch Hurrikans verursachte Verzerrungen enthalte, die die eigentliche Stärke des Arbeitsmarktes verschleiern. Unter Verweis auf ein nachhaltiges monatliches Einstellungsniveau von rund 120.000 Stellen, sieht er die amerikanische Wirtschaft bei einer Wachstumsrate von 2,7% über die letzten 12 Monate weiterhin stabil.
Der politische Diskurs um den Bericht wird hitzig geführt: Die politische Kampagne von Donald Trump nutzte die schwachen Zahlen für einen Angriff auf Kamala Harris' Wirtschaftspolitik. Trump selbst bemängelte die wirtschaftliche Lage als desaströs, sieht jedoch in der Krise eine Chance, politische Verantwortung zu demonstrieren und Schritte zur Erholung einzuleiten.