Der hessische Arzneimittelhersteller Stada plant einen beeindruckenden Rückzug auf das Börsenparkett in Frankfurt, anvisiert um Ostern des nächsten Jahres. Im Rahmen dieser ehrgeizigen Strategie bereitet das Unternehmen, bekannt für beliebte Produkte wie Grippostad und Silomat, eine signifikante Umstrukturierung in der Führungsebene vor.
An der Spitze des Unabhängigen Verwaltungsrats soll Andreas Fibig stehen, ein früherer Manager von Bayer, der derzeit als Vorstandsmitglied bei Novo Nordisk tätig ist. Seine umfangreiche Erfahrung in leitenden Positionen, unter anderem bei International Flavors & Fragrances, soll einen reibungslosen Übergang gewährleisten. Trotz dieser neuen Entwicklungen bleibt Peter Goldschmidt als globaler Vorstandschef im Amt. Beinahe symbolträchtig wird dabei eine neue Gesellschaftsstruktur verfolgt, die nach niederländischem Recht gegründet und in Deutschland ansässig sein soll.
Das Unternehmen erörtert derzeit mehrere Optionen, zu denen auch die Rückkehr an die Börse zählt. Die Größenordnung eines solchen Vorhabens ist klar erkennbar, wenn man bedenkt, dass wenige Unternehmen 2024 diesen Weg beschreiten, neben illustren Namen wie der Parfümerkette Douglas. Die Erwartung der Eigentümer Bain Capital und Cinven, die Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen hatten, ist eine Bewertung um die 10 Milliarden Euro, obwohl es bislang nicht zum Verkauf gekommen ist.
Mit der Unterstützung seiner Finanzinvestoren hat sich Stada durch strategische Übernahmen und Aufnahme von Schulden robust aufgestellt. Zu den markanten Erfolgszahlen im Jahr 2023 gehört ein Umsatzwachstum von 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro und ein Ebitda-Anstieg um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Diese Erfolge wurden unter anderem durch die Erweiterung des Produktportfolios im Bereich der rezeptfreien Markenprodukte und Spezialpharmazeutika erzielt.