Der hessische Arzneimittelhersteller Stada steht vor einem möglichen Börsengang in Frankfurt, der bis Ostern 2024 erfolgen könnte. Als Teil der Vorbereitung auf diesen Schritt strukturiert das Unternehmen seine Führung neu, wie Stada kürzlich verkündete. Bekannt ist der Konzern unter anderem für beliebte Produkte wie Grippostad und Silomat. Andreas Fibig, ehemals Manager bei Bayer, soll im Falle des Börsengangs die Rolle des unabhängigen Verwaltungsratsvorsitzenden übernehmen. Der 62-Jährige bringt umfassende Erfahrung aus seinen bisherigen Positionen, darunter als Vorstandsmitglied beim dänischen Unternehmen Novo Nordisk, mit. An der Spitze des Unternehmens bleibt hingegen weiterhin Peter Goldschmidt als globaler Vorstandschef. Der Börsengang ist eine der Optionen, die Stada derzeit evaluiert. Die künftige Konzernholding soll nach niederländischem Recht eingerichtet werden, jedoch in Deutschland ansässig bleiben. Der genaue Anteil der bisherigen Eigentümer Bain Capital und Cinven, der verkauft werden soll, ist noch unklar. Die Finanzinvestoren hatten Stada bereits 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und später von der Börse genommen. Obwohl bereits Gespräche über einen möglichen Verkauf mit anderen Investoren geführt wurden, zogen sich diese hin und mündeten bisher nicht in einen Abschluss. Mit dem Börsengang hofft Stada zwischen eins und zwei Milliarden Euro einnehmen zu können, um im idealen Fall den Aufstieg in den MDax zu realisieren. Unter der Führung von Bain Capital, Cinven und Goldschmidt hat sich Stada prächtig entwickelt, was vor allem durch strategische Übernahmen und die Expansion in den Bereich der rezeptfreien Markenprodukte erreicht wurde. Für 2023 berichtet das Unternehmen von einem Umsatzanstieg um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda wuchs im selben Zeitraum um 19 Prozent auf beachtliche 802 Millionen Euro. Der russische Geschäftsbereich, der vor dem Ukraine-Konflikt mehr als 15 Prozent zum Umsatz beitrug, wurde während der Vorbereitungen auf die Börsenpläne ausgegliedert.