Der hessische Arzneimittelhersteller Stada, bekannt für Produkte wie Grippostad und Silomat, strebt um Ostern einen bedeutenden Börsengang in Frankfurt an. Im Rahmen dieser Pläne wird die Unternehmensführung neu strukturiert, wie Stada kürzlich mitteilte. Es ist vorgesehen, dass der ehemalige Bayer-Manager Andreas Fibig nach dem Börsengang den Vorsitz des unabhängigen Verwaltungsrats übernehmen soll. Der erfahrene 62-Jährige ist momentan Vorstandsmitglied beim dänischen Pharmariesen Novo Nordisk und hat zuvor unter anderem an der Spitze von International Flavors & Fragrances gestanden. Peter Goldschmidt wird weiterhin die Rolle des globalen Vorstandschefs innehaben. Der konkrete Weg der Aktiengesellschaft ist noch nicht entschieden. Es werden verschiedene Optionen geprüft, wobei ein Börsengang eine bevorzugte Möglichkeit bleibt. Die zukünftige Holdinggesellschaft soll nach niederländischem Recht gegründet werden, ihren Sitz jedoch in Deutschland haben. Die bisherigen Eigentümer, Bain Capital und Cinven, haben sich seit ihrer Übernahme 2017 stets die Option eines Börsengangs offengehalten, nachdem Gespräche mit anderen potenziellen Käufern ins Stocken geraten waren. Geplant ist es, durch den Börsengang zwischen einer und zwei Milliarden Euro zu sammeln, um einen Aufstieg in den MDax zu sichern. Unter der Führung der Finanzinvestoren und Goldschmidt verzeichnete Stada ein starkes Wachstum, unterstützt durch strategische Übernahmen sowie die Erweiterung des Portfolios um rezeptfreie Markenprodukte und Spezialpharmazeutika. Im Jahr 2023 stieg der Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, während das bereinigte Ebitda um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro wuchs. Die Herausforderung des Russland-Geschäfts, das zuletzt erheblich zum Umsatz beigetragen hatte, wurde durch eine Abspaltung bewältigt. Trotz des Ukraine-Konflikts hielt Stada an der Versorgung der Menschen in Russland fest.