09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Stabilität mit Wermutstropfen: Deutsche Exporte steigen erneut

Stabilität mit Wermutstropfen: Deutsche Exporte steigen erneut

Die positive Entwicklung der deutschen Exporte hält an, doch die wirtschaftlichen Aussichten bleiben trübe. Das Statistische Bundesamt meldete einen Anstieg der Exporte im August um 1,3 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro, ein kleines Plus nach einem Zuwachs von 1,7 Prozent im Juli. Analysten hatten jedoch rückläufige Zahlen erwartet, was die leichten Anstiege umso bemerkenswerter macht.

Dennoch betont Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen, dass die Exporte weiterhin hinter der globalen Entwicklung zurückbleiben. Er warnt vor einem kritischen Mix aus konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen sowie administrativen Hürden, die die deutsche Exportwirtschaft beeinträchtigen. Besonders die niedrigen Auftragseingänge und die gedämpfte Stimmung in Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Chemieindustrie bereiten Sorge.

Parallel zu den Exporten sind die Importe nach Deutschland im August zurückgegangen. Sie sanken um 3,4 Prozent auf 109,4 Milliarden Euro. Dies führte zu einem Außenhandelsüberschuss von 22,5 Milliarden Euro, einer Verbesserung gegenüber dem Vormonat. Auffällig ist auch der gestiegene Export in die USA, der sich um 5,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro erhöhte, sowie ein Plus nach China um 1,9 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Trotz dieser Zuwächse bleibt China der wichtigste Importpartner, auch wenn die Importe aus dem Land leicht rückläufig waren.

Die Herausforderungen für die deutsche Exportwirtschaft sind vielseitig. Hinzu kommt der internationale Wettbewerb, insbesondere durch qualitativ hochwertige Waren aus China, der deutschen Produkten Marktanteile streitig macht. Ebenso belasten strukturelle Faktoren wie hohe Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen.