Am Dienstag wiesen die Ölpreise eine weitgehende Stabilität auf. Die Nordsee-Ölsorte Brent, mit Liefertermin im Mai, verzeichnete lediglich einen leichten Anstieg um 14 Cent und notierte bei 74,91 US-Dollar pro Barrel. Ähnlich verhielt sich der Preis für die US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI), der um 13 Cent auf 71,61 US-Dollar anstieg. Diese nur geringen Preisbewegungen deuten auf ein vergleichsweise ruhiges Marktumfeld hin.
Ein dominierendes Thema, das zurzeit die Aufmerksamkeit von Marktteilnehmern beansprucht, ist die US-Zollpolitik. Unsicherheit herrscht darüber, welche Länder von potenziellen Zöllen betroffen sein könnten. Dennoch hat sich durch die Stabilisierung der Aktienmärkte in den Vereinigten Staaten und Asien eine gewisse Beruhigung auf den globalen Finanzmärkten eingestellt. Die Investoren beobachten die Entwicklungen in dieser Angelegenheit äußerst genau, da langfristige Auswirkungen auf den Welthandel nicht ausgeschlossen werden können.
Zusätzlich richtet sich das Augenmerk der Investoren auf die jüngsten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump in Bezug auf Russland. Trumps verärgerte Reaktion auf einen Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die umkämpfte Ukraine unter UN-Verwaltung zu stellen, hat die Möglichkeit von Sanktionen gegen die russische Ölindustrie in den Vordergrund gerückt. Solche Sanktionen könnten erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Ölmarkt haben, da Russland einer der größten Ölproduzenten weltweit ist.
Vivek Dhar, Rohstoffanalyst bei der Commonwealth Bank of Australia, sieht ein wachsendes Risiko von Lieferunterbrechungen für russisches Rohöl. Diese Möglichkeit spiegelt sich bereits in den Preisbewegungen wider. Allerdings betont Dhar, dass Russland bereits in der Vergangenheit bewiesen hat, Sanktionen erfolgreich zu umgehen, was die Effektivität neuer Strafmaßnahmen infrage stellt. Dennoch bleibt die Unsicherheit über mögliche Lieferengpässe ein relevanter Faktor, der die Preisentwicklungen in der nahen Zukunft beeinflussen könnte.