22. Februar, 2025

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Stabilisierungsversuch im Dax: Zwischen politischer Unsicherheit und Gewinnmitnahmen

Stabilisierungsversuch im Dax: Zwischen politischer Unsicherheit und Gewinnmitnahmen

Der deutsche Leitindex Dax unternimmt zum Ausklang einer bewegten Woche einen erneuten Versuch der Stabilisierung. Mit einem leichten Plus von 0,27 Prozent positioniert er sich zur Mittagszeit bei 22.375,33 Punkten. Nach einer deutlichen Aufwärtsbewegung in den vergangenen Wochen zeichnen sich jedoch Gewinnmitnahmen ab, die einen Wochenverlust von 0,6 Prozent prognostizieren lassen. Vor der anstehenden Bundestagswahl am Sonntag verhalten sich die Investoren vorsichtig, erläutert Finanzexperte Andreas Lipkow.

Auch im MDax zeigt sich ein positiver Trend: Der Index der mittelgroßen Unternehmen legt um 1,07 Prozent zu, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,5 Prozent ansteigt. Noch am Mittwoch erreichte der Dax mit 22.935 Punkten ein neues Allzeithoch, doch nach einem starken Wachstum von 15 Prozent in diesem Jahr machen sich Rückzüge bemerkbar. Am Vortag konnte das Barometer seinen kurzfristigen Verlust nicht wettmachen und schloss unter dem Tiefstand des Vortages.

In den politisch angespannten Zeiten zeigen Umfragen, dass die Union mit den Sozialdemokraten eine Mehrheit erhält. Dennoch sind die Grünen für eine Koalition mehrheitsfähig, wobei die CSU eine Zusammenarbeit strikt ablehnt. Somit erscheint eine SPD-CDU-Koalition am wahrscheinlichsten. Viele Meinungsforscher schließen jedoch eine Zweierkonstellation aus, da sich die Parteien von einer Kooperation mit der AfD distanzieren; diese könnte auf den zweiten Platz vorstoßen. Ein Dreiparteienbündnis würde zusätzliche Herausforderungen darstellen.

Unter den Einzelaktien profitieren ProSiebenSat.1 von Übernahmespekulationen mit einem Kurssprung um über 12 Prozent. Die italienische Zeitung "La Stampa" berichtet von Plänen der MediaForEurope für ein mögliches Übernahmeangebot nach der Wahl. Dies verschaffte dem Medienkonzern die Position des Spitzenreiters im SDax. Im Gegensatz dazu kämpft Airbus mit einem Rückgang von 1 Prozent, nachdem das Investmenthaus Jefferies die Kaufempfehlung zurückzog und zur Geduld hinsichtlich der Produktionsentwicklungen rät.

Indes stabilisieren sich die Aktien der Deutschen Beteiligungs AG nach Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms, während Symrise mit einer neuen Partnerschaft an der Dax-Spitze voranschreitet. Aurubis hingegen verzeichnet im MDax einen Rückschlag von 3,7 Prozent, bedingt durch eine Abstufung seitens UBS, die auf Margenschwierigkeiten im Kupferrecycling hinweist.