22. Februar, 2025

Märkte

Stabilisierung am Wiener Aktienmarkt nach turbulenten Tagen

Stabilisierung am Wiener Aktienmarkt nach turbulenten Tagen

Der Wiener Aktienmarkt hat sich am Freitag nach zwei Verlusttagen wieder gefangen und verzeichnete einen Aufschwung. Der Leitindex ATX schloss mit einem Plus von 0,53 Prozent bei 4.048,87 Punkten, während der ATX Prime um 0,57 Prozent auf 2.031,06 Punkte anstieg. Damit folgte der Wiener Markt dem insgesamt positiven Trend in Europa.

Trotz des Tagesgewinns blieb der ATX in der Wochenbilanz 0,9 Prozent im Minus. Nach einem beeindruckenden Anstieg, der das höchste Niveau seit über 16 Jahren erreichte, setzten Gewinnmitnahmen dem Index zu. Christoph Schultes, Analyst der Erste Group, äußerte jedoch optimistische Töne und wies darauf hin, dass viele kurzfristige Kaufsignale intakt seien, obwohl die Trendstärke nachgelassen habe.

Trotz enttäuschender Konjunkturdaten aus der Eurozone und schwacher Wirtschaftsindikatoren aus den USA hielt sich der ATX stabil. Vor allem die französische Dienstleistungsbranche schürte durch ihre schwachen Zahlen Sorgen. Auch die US-Daten fügten sich in dieses Bild ein. Daneben bestimmten die anstehenden Bundestagswahlen in Deutschland die Nachrichtenlage.

In der österreichischen Politik bahnt sich unterdessen eine Koalition zwischen der ÖVP und der SPÖ an, möglicherweise ergänzt durch die liberalen NEOS. In Bezug auf wirtschaftspolitische Maßnahmen planen die Koalitionspartner eine Erhöhung der Stabilitätsabgabe für Banken und eine Verlängerung der Übergewinnsteuer für Energieunternehmen. Analyst Thomas Unger von der Erste Group bemerkte, dass dies für die Geldinstitute zwar unangenehm, aber nicht katastrophal sei. Die Bankenwerte, die zuvor unter Druck geraten waren, zeigten sich am Freitag erholt; Erste Group und BAWAG verzeichneten jeweils moderate Kursgewinne von 0,6 und 1,4 Prozent.

RBI zeigte ebenfalls eine positive Entwicklung mit einem Anstieg von 1,8 Prozent, trotz Spekulationen über das Interesse des ungarischen Unternehmers Istvan Tiborcz an ihrer Russland-Tochter. Die Bank betonte, dass ein Verkauf derzeit gerichtlich untersagt sei.

Ein herausragender Gewinner des Tages waren die Aktien von Pierer Mobility, die um beeindruckende 17 Prozent stiegen. Dies folgte der Annahme eines Restrukturierungsplans durch die Gläubiger, der auch positive Auswirkungen auf die Tochtergesellschaft KTM erwarten lässt. Rosenbauer profitierte von einem Investoreneinstieg und legte um 6,2 Prozent zu. Ein Investorenkonsortium, darunter Mark Mateschitz und Stefan Pierer, übernahm im Rahmen einer Kapitalerhöhung Aktien, um Rosenbauer mit einer Finanzspritze von 119 Millionen Euro zu unterstützen.