Nach einem intensiven Verhandlungsprozess haben sich die 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie auf einen neuen Tarifabschluss eingestellt. Die Lohnanpassung wurde in zwei Stufen vereinbart: Zunächst eine Erhöhung um 2,0 Prozent, gefolgt von 3,1 Prozent. Diese Verhandlungen, die in Hamburg stattfanden, dauerten 18 Stunden und endeten mit einer Einigung zwischen der IG Metall und den Arbeitgeberverbänden. Interessanterweise wurde der Pilotabschluss erstmals "im Tandem" von den Tarifbezirken Küste und Bayern erreicht und soll zügig in anderen Regionen übernommen werden.
Die Vereinbarung ist auf 25 Monate ausgelegt, und obwohl sie hinter der ursprünglichen Forderung der IG Metall nach 7 Prozent Lohnerhöhung zurückbleibt, bringt sie Stabilität in unsicheren Zeiten. Beschäftigte erhalten zudem im Februar 2025 eine einmalige Zahlung von 600 Euro. Für Auszubildende ist eine überproportionale Anhebung um 140 Euro pro Monat vorgesehen, was die Bedeutung qualifizierter Nachwuchskräfte hervorhebt.
In der automobilgeprägten Region wird die besondere Lage der Volkswagen-Mitarbeiter mit spezifischen Haustarifverhandlungen behandelt, ebenso in anderen wichtigen Branchen wie Elektro und Rüstung. Man zeigte sich optimistisch, dass der ausgehandelte Tarifabschluss ein positiver Impuls für die politische Landschaft sei, mit der Hoffnung, dass auch von dieser Seite Kompromissfähigkeit demonstriert werde.
Ein bemerkenswertes Detail ist die Möglichkeit für Teilzeitbeschäftigte, einen Anteil ihres Gehalts in Freizeit umzuwandeln, ein Schritt in Richtung flexiblerer Arbeitsmodelle. Weder die wirtschaftlichen Herausforderungen noch die Frage zukünftiger Steuerentlastungen und Bürokratieabbau blieben in den Gesprächen unberührt. Die IG Metall und die Arbeitgeberseite senden damit ein deutliches Signal an die Regierung, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, insbesondere bei Energiepreisen und der Elektromobilität.
Die Situation bleibt herausfordernd, doch die Zeichen stehen auf Optimismus, dass gemeinsame Verhandlungsstärke auch in Zukunft Lösungen findet, ohne den Griff zu Streiks wagen zu müssen.