In einer bemerkenswerten Entwicklung hat der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß Chinas im letzten Quartal erstmals seit Jahren nicht mehr zugenommen, obwohl das Land nach wie vor führend beim globalen CO2-Ausstoß ist. Diese Stabilisierung wird laut dem finnischen Zentrum für Energie und Luftreinheit (Crea) durch einen verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und eine sinkende Nachfrage in Schlüsselindustrien begünstigt.
Während die Hitzewelle im Spätsommer den Strombedarf beflügelte, stieg die Stromerzeugung aus Kohle und Gas leicht an. Doch der CO2-Ausstoß in der Stahl- und Zementproduktion verzeichnete einen Rückgang um 3 beziehungsweise 11 Prozent. Erfreulicherweise trägt der vermehrte Einsatz von Elektroautos und Flüssiggas in der Logistikbranche auch zur Reduktion des Erdölverbrauchs bei.
Probleme im Bau- und Immobiliensektor, die weniger Bauprojekte zur Folge haben, wirken als zusätzlicher Dämpfungsfaktor für den CO2-Ausstoß. Gleichzeitig forciert China den Ausbau von Solar- und Windkraftkapazitäten. Im dritten Quartal wurde im Vergleich zum Vorjahr ein beeindruckendes Wachstum von 44 Prozent bei der Solarenergie verzeichnet, begleitet von einem Anstieg der Windkraft um 24 Prozent.
China verfolgt weiterhin sein Ziel, den Höhepunkt der CO2-Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts zu erreichen, auch wenn Fortschritte im Bereich erneuerbarer Energien die Möglichkeit eines früheren Erreichens in den Raum stellen. Dennoch scheint es, dass die ehrgeizigen Ziele für den Strommix bis 2025 eine Herausforderung bleiben.