21. November, 2024

Politik

Staatstreffen in Brasilia: Lula und Xi festigen brasilianisch-chinesische Beziehungen

Staatstreffen in Brasilia: Lula und Xi festigen brasilianisch-chinesische Beziehungen

Mit einem herzlichen Empfang des chinesischen Präsidenten Xi Jinping durch Brasiliens Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zeigt sich erneut die sich vertiefende Beziehung zwischen den beiden aufstrebenden Wirtschaftsnationen. Im prachtvollen Alvorada-Palast in Brasilia unterzeichneten die Führer 37 Abkommen, die von Handel und Tourismus bis hin zu Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technologie reichen. Dies ist ein weiterer Baustein in einem sich verstärkenden Pakt, der seit China 2009 die USA als Brasiliens wichtigsten Exportmarkt ablöste, stetig gewachsen ist.

Die Ereignisse verdeutlichen einen größeren Trend, der sich in ganz Lateinamerika abzeichnet. Jüngst eröffnete Xi einen 1,3 Milliarden Dollar teuren Megahafen in Peru, ein deutliches Zeichen der strategischen Neuorientierung der Region. Der Einfluss der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union schwächt sich ab, während China als dominierende Kraft in die entstehende Lücke stößt.

Lulas Besuch in China im Vorjahr bereitete den Boden für die nun formell besiegelte Zusammenarbeit. Damals suchte er nach einer intensiveren Partnerschaft und Korrektur der diplomatischen Spannungen, welche unter seinem Vorgänger Bolsonaro ihren Höhepunkt erreichten. Bolsonaro hatte durch kritische Bemerkungen die chinesische Regierung erbost, was China dazu veranlasste, über Monate hinweg keinen Botschafter in Brasilien zu nominieren.

Da Donald Trump 2025 eine Rückkehr ins Weiße Haus anstrebt, könnte die Annäherung zwischen China und Brasilien weiter Fahrt aufnehmen. Analysten wie Flavia Loss sehen den Trend zur engeren Bindung als Reaktion auf die globale politische Dynamik. Der Besuch des chinesischen Präsidenten ein Jahr nach Lulas Reise nach Peking symbolisiert einen Wendepunkt in der brasilianischen Außenpolitik, die wieder verstärkt globale Allianzen sucht.

Der Handel zwischen den beiden Ländern stieg von Januar bis Oktober 2024 auf beeindruckende 136,3 Milliarden Dollar. Xi bezeichnete die Partnerschaft als eine 'vertrauensvolle Freundschaft mit gemeinsamem Schicksal', während Lula die Bedeutung der bilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen und der BRICS-Gruppe betonte.