Der Energiekonzern Uniper gibt bekannt, Deutschland im ersten Quartal 2,6 Milliarden Euro zurückzuzahlen, was die ursprünglich angekündigte Summe von 2,5 Milliarden Euro übertrifft. Diese Rückerstattung ist Teil der Bedingungen der EU-Kommission, die im Zuge der Staatshilfen erteilt wurden. Uniper, nahezu vollständig in Bundesbesitz, soll bis Ende 2028 mindestens 75% in private Hände zurückgekehrt sein.
Uniper geriet 2022 durch reduzierte Gaslieferungen aus Russland in wirtschaftliche Schieflage. Deutschland gewährte daraufhin Hilfen in Höhe von 13,5 Milliarden Euro, um den größten Gashändler des Landes zu stabilisieren. Die Bedingungen der EU umfassen auch den Verkauf von Beteiligungen bis 2026, darunter das Kohlekraftwerk Datteln 4. Bereits im September leistete Uniper eine Rückzahlung von 530 Millionen Euro an den deutschen Staat. Finanzvorständin Jutta Dönges unterstrich, dass dadurch die Rückforderungsauflage der EU erfüllt sei.
Das Bundesfinanzministerium plant, die Uniper-Anteile durch den Verkauf auf dem Kapitalmarkt zu veräußern. Dies könnte zusätzliche Erlöse bringen. Uniper beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter und betreibt zahlreiche Kraftwerke. Zukünftige Investitionen sollen verstärkt auf erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke ausgerichtet sein. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Nettogewinn von 250 bis 550 Millionen Euro.
Uniper-CEO Michael Lewis betont das Interesse am Bau neuer Gaskraftwerke zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland. Die Notwendigkeit einer gesetzgeberischen Klarstellung sei dringend, um zeitnahe Investitionen in eine stabile und nachhaltige Energieinfrastruktur zu ermöglichen. Mit einer ersten Kraftwerksausschreibung rechnet man frühestens Anfang 2026, während die Fertigstellung bis Ende 2030 als ambitioniert gilt.