18. Dezember, 2024

Wirtschaft

Sri Lanka setzt auf eigene Interessen und prüft Adani-Projekte

Sri Lanka setzt auf eigene Interessen und prüft Adani-Projekte

Sri Lankas Präsident Anura Kumara Dissanayake legt den Fokus klar auf die nationalen Interessen seines Landes und äußerte sich in einem Interview zu den laufenden Projekten der Adani Group. Auf seiner ersten offiziellen Reise nach Indien seit seinem Amtsantritt im September, in der er auch einen überwältigenden Sieg bei den Parlamentswahlen verbuchen konnte, machte Dissanayake deutlich, dass sein Land in erster Linie auf die Investitionen und Entwicklungen im eigenen Land achtet. Das Interview mit The Economic Times betonte, dass Sri Lanka offen für eine Zusammenarbeit mit der Adani Group ist, sofern sich die Projekte als kompatibel mit den nationalen Initiativen erweisen.

Die Regierung in Colombo plant, zwei bedeutende Projekte im Gesamtwert von etwa 1 Milliarde US-Dollar, die mit der Adani Group verknüpft sind, genauer unter die Lupe zu nehmen. Dies folgt auf Vorwürfe aus den USA, die dem Vorsitzenden der Adani Group, Gautam Adani, und weiteren Personen die Beteiligung an einem Bestechungsskandal von 265 Millionen US-Dollar sowie die Irreführung amerikanischer Investoren zur Last legen. Das indische Konglomerat hat die Anschuldigungen als "haltlos" zurückgewiesen und kündigte rechtliche Schritte an.

Unterdessen plant Adani Green Energy mit einem Investment von 442 Millionen US-Dollar in Windkraftanlagen in Sri Lanka, während Adani Ports rund 553 Millionen US-Dollar in ein Terminalprojekt im Hafen von Colombo investieren will. Der Präsident wird im Januar seine Reise nach China fortsetzen, dem größten bilateralen Kreditgeber der Inselnation.

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Indien spielt auch bei der Bewältigung der Finanzkrise von 2022 eine Schlüsselrolle. Indien unterstützte Sri Lanka mit über 4 Milliarden US-Dollar und half bei einer vorläufigen Umschuldungsvereinbarung mit weiteren Kreditoren wie Japan und China.