Nach dem dramatischen Zahlungsausfall Sri Lankas über 12,5 Milliarden Dollar setzen Investoren nun auf eine zukunftsweisende Restrukturierung. Im Zuge dessen wurde ein innovatives Anleihemodell eingeführt, das transparentere Staatsführung belohnt und die Schuldenkosten reduziert. Diese sogenannte Governance-Anleihe könnte als Pilotprojekt für ähnliche Entwicklungen in anderen Staaten dienen.
Experten betonen, dass die Schuldenkrise in Sri Lanka eng mit Problemen der Regierungsführung verknüpft sei. Die Lücken in der Verwaltung, die sich in unhaltbaren Steuersenkungen im Jahr 2019 manifestierten, gelten als Grundursache der wirtschaftlichen Instabilität. Der darauf folgende Mangel an Devisen führte 2022 zu einem historischen Zahlungsausfall, was Nahrungsmittel- und Energieengpässe zur Folge hatte und den Rücktritt von Präsident Gotabaya Rajapaksa zur Folge hatte.
Das innovative Anleihemodell sieht vor, dass Sri Lanka bei Erreichen bestimmter Ziele bis zu 75 Basispunkte an Zinsen einspart. Sollte das Land die Erwartungen des Internationalen Währungsfonds in Bezug auf das Verhältnis von Einnahmen zu BIP für die Jahre 2026 und 2027 übertreffen und eine detaillierte Fiskalstrategie veröffentlichen, profitiert es von den günstigeren Konditionen. Schafft es das nicht, steigen die Zinsen auf bis zu 9,25 % an.
Die neue Anleihe zieht das Interesse der Finanzwelt auf sich und bietet ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) die Investmentanalyse prägen. Neben den Governance-Anleihen sieht die Restrukturierung Sri Lankas weitere komplexe Finanzinstrumente vor, die bei Investoren bislang mit gemischter Resonanz aufgenommen werden. Doch könnte der Erfolg dieser Initiative den Weg für eine breitere Akzeptanz ebnen.