Die europäischen Aktienmärkte erlebten nach den jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank eine deutliche Abwärtsbewegung. Wie bereits die Wall Street zog auch die Sitzung der Notenbank die Märkte in Europa nach unten. Analyst Anderson Alvers von ActivTrades kommentierte die strikte geldpolitische Ausrichtung der Zentralbank. Obwohl es zu einer Zinssenkung kam, wurde ein moderaterer Ausblick auf künftige Maßnahmen skizziert.
Am Mittag verzeichnete der EuroStoxx 50 einen Rückgang um 1,67 Prozent, was einem Indexstand von 4.874,81 Punkten entsprach. Der Schweizer SMI verlor außerhalb des Euroraums sogar zwei Prozent und stand bei 11.406,79 Zählern, während der britische FTSE 100 um 1,38 Prozent auf 8.086,04 Punkte sank.
Anleger sahen sich auch mit enttäuschenden Quartalszahlen von Micron Technology konfrontiert, die die Probleme im Halbleitersektor verdeutlichten. Insbesondere ASML musste einen Rückgang von vier Prozent hinnehmen, während auch andere Halbleiterfirmen schwächelten. Die Dämpfung der Zinserwartungen belastete vor allem Finanzdienstleister, wobei Schwergewichte wie UBS knapp vier Prozent verloren. Zinssensible Immobilienwerte zählten ebenfalls zu den Verlierern.
Industrietitel wie ABB mussten Verluste von 4,6 Prozent hinnehmen, da Bernstein Research eine Verlangsamung der positiven Trends erkannte und von schwächeren Kennzahlen als erwartet ausgeht. Entlastung fanden hingegen Versorger, Telekommunikations- und Nahrungsmitteltitel, die weniger stark von der allgemeinen Wirtschaftslage beeinflusst werden. Pharmaunternehmen wie Roche gerieten jedoch unter Druck, nachdem der Antikörper "Prasinezumab" in Studien den primären Endpunkt verfehlte, was zu einem Kursrückgang von 2,3 Prozent führte.