30. September, 2024

Wirtschaft

Sprunghaftes Wachstum beim Wohngeldbezug in Deutschland: Neuer Rekord

Sprunghaftes Wachstum beim Wohngeldbezug in Deutschland: Neuer Rekord

Die Zahl der Haushalte, die Wohngeld beziehen, hat in Deutschland nach einer kürzlich verabschiedeten Gesetzesänderung stark zugenommen. Das Statistische Bundesamt berichtet von einem Anstieg auf rund 1,2 Millionen Haushalte Ende 2023, was einem Zuwachs von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist das Ergebnis des am 1. Januar 2023 in Kraft getretenen Wohngeld-Plus-Gesetzes, das höhere Auszahlungen vorsieht und mehr Menschen einen Anspruch auf Wohngeld einräumt.

Ziel des Wohngeldes ist es, einkommensschwachen Haushalten die Möglichkeit zu bieten, sich angemessenen und familiengerechten Wohnraum leisten zu können. Die Höhe des Wohngeldes orientiert sich dabei an Faktoren wie Einkommen, Miete und der Anzahl der Haushaltsmitglieder.

Vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes lag der durchschnittliche Wohngeldanspruch bei reinen Wohngeldhaushalten bei 191 Euro; Ende 2023 erhöhte sich dieser Anspruch auf 297 Euro. In Haushalten, in denen nicht alle Mitglieder wohngeldberechtigt sind, stieg die durchschnittliche Zahlung von 177 Euro auf 247 Euro. Diese Zahlen reflektieren eine deutliche Verbesserung der finanziellen Unterstützung für die Betroffenen.

Aufgrund dieser Anpassungen haben sich die Ausgaben von Bund und Ländern für Wohngeld im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Laut dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen stiegen die Gesamtkosten auf 4,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 137 Prozent entspricht.

Nicht überall in Deutschland profitierten die Haushalte gleichermaßen von den neuen Regelungen. So erhielten in Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anteil von 5,5 Prozent im Verhältnis zur gesamten privaten Haushaltszahl die meisten Haushalte Wohngeld. Bayern hingegen verzeichnete mit nur 1,6 Prozent den geringsten Anteil.