19. September, 2024

Politik

Springfield im Ausnahmezustand: Scharfe Worte und Bombendrohungen erschüttern die Stadt

Springfield im Ausnahmezustand: Scharfe Worte und Bombendrohungen erschüttern die Stadt

Eine hitzige Debatte entfachte der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance erneut durch seine kontroversen Aussagen und Verteidigung gegenüber Einwanderern aus Haiti. In einer TV-Ansprache betonte Vance: „Wenn ich Geschichten kreieren muss, damit die amerikanischen Medien dem Leiden des amerikanischen Volkes tatsächlich Aufmerksamkeit schenken, dann werde ich das tun.“ Vance und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatten zuvor gewagte Behauptungen aufgestellt, wonach Migranten aus Haiti angeblich Haustiere in der Stadt Springfield essen würden. Diese Unterstellungen wurden von den lokalen Behörden vehement zurückgewiesen, da es keinerlei glaubwürdige Hinweise oder Vorfälle dieser Art gäbe.

Die Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio steht derweil unter Ausnahmezustand. In den letzten Tagen gingen zahlreiche Bombendrohungen gegen verschiedene öffentliche Gebäude und Schulen ein. Eine zunehmende Nervosität verbreitete sich, als am Wochenende Anrufe bei der Polizei eine Präsenz der rechtsradikalen Miliz „Proud Boys“ in der Stadt meldeten. Laut Berichten wurden Videos in sozialen Netzwerken geteilt, die eine Gruppe von etwa einem Dutzend Personen, zum Teil mit Logos der Proud Boys, zeigten. Die örtliche Polizei konnte die Gruppe jedoch nicht mehr antreffen.

Auf die besorgniserregenden Vorfälle angesprochen, relativierte Vance: „Ich denke, wir dürfen uns nicht auf zwölf Demonstranten konzentrieren, sondern auf die Tatsache, dass die Politik von Kamala Harris das Leben von Tausenden Einwohnern zerstört hat.“ Er beschuldigte die demokratische Präsidentschaftskandidatin, die US-Südgrenze zu Mexiko „geöffnet“ zu haben.

Inmitten dieser Auseinandersetzungen schreitet der Wahlkampf zwischen US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Donald Trump voran. Die Wahlen am 5. November versprechen eine knappe Entscheidung, während Trump weiterhin Einwanderer verunglimpft und mit drastischen Metaphern wie dem „Blut unseres Landes vergiften“ auftritt.