23. September, 2024

Wirtschaft

Springer Nature strebt bei Börsengang hohe Einnahmen an

Springer Nature strebt bei Börsengang hohe Einnahmen an

Der renommierte Wissenschaftsverlag Springer Nature plant, durch seinen bevorstehenden Börsengang insgesamt bis zu 620 Millionen Euro zu generieren. Davon sollen etwa 420 Millionen Euro durch den Verkauf von bis zu 17,9 Millionen Anteilen durch den Finanzinvestor BC Partners erlöst werden. Ergänzend dazu ist eine Kapitalerhöhung um weitere 200 Millionen Euro vorgesehen, die den Abbau bestehender Schulden unterstützen soll. Die angestrebte Marktkapitalisierung des Verlags bewegt sich zwischen 4,2 und 4,7 Milliarden Euro.

Die Zeichnungsfrist für die Aktien beginnt morgen, am 24. September, und läuft voraussichtlich bis zum 1. Oktober. Der erste Handelstag der Papiere an der Börse ist für den 4. Oktober geplant. Die Aktien werden in einer Preisspanne von 21,00 bis 23,50 Euro pro Stück angeboten. Nach Abschluss der Platzierung wird ein Streubesitz von bis zu 13,5 Prozent erwartet. Die Entscheidung, den Börsengang noch in diesem Jahr durchzuführen, hatten der Holtzbrinck-Verlag und BC Partners bereits in der vergangenen Woche öffentlich gemacht. Eigentümer von Springer Nature sind Unternehmen, die von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck kontrolliert werden, sowie Fonds, die von BC Partners verwaltet werden.

Für das Geschäftsjahr 2024 plant Springer Nature die Auszahlung einer Dividende in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro. In den Folgejahren beabsichtigt der Verlag, regelmäßig Dividenden zu zahlen, die etwa der Hälfte des bereinigten Nettoergebnisses entsprechen sollen. Konzernchef Frank Vrancken Peeters zeigt sich optimistisch: „Das bisherige Interesse der Investoren sehen wir als starkes Vertrauensvotum in den Wert, den wir für die wissenschaftliche Gemeinschaft schaffen, in unser robustes Geschäftsmodell und in unser nachhaltiges Wachstum.“ Der Börsengang muss noch von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt werden und soll im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard erfolgen.

Im letzten Jahr erzielte Springer Nature einen Umsatz von 1,85 Milliarden Euro und ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 511 Millionen Euro. Zu den ausgeklammerten Sondereffekten gehören Kosten für Übernahmen und Verkäufe sowie Kaufpreisabschreibungen. Der Verlag, der über zahlreiche Fachzeitschriften im Wissenschaftsbereich verfügt, bietet außerdem Lehrmaterialien, Weiterbildungen und Dienstleistungen im Gesundheitssektor an. Mit über 9.000 Mitarbeitenden weltweit ist Springer Nature in mehr als 40 Ländern vertreten. Laut einem Sprecher hält Holtzbrinck derzeit 53 Prozent der Anteile, während BC Partners den Rest kontrolliert.