17. September, 2024

Märkte

Springer Nature plant lang erwarteten Börsengang

Springer Nature plant lang erwarteten Börsengang

Springer Nature, einer der weltweit führenden akademischen Verlage, hat Pläne für einen lang aufgeschobenen Börsengang angekündigt, der dem Private-Equity-Eigentümer eine Auszahlung ermöglichen würde. Das in Berlin ansässige Unternehmen, das teilweise von der Private-Equity-Gruppe BC Partners gehalten wird und Fachzeitschriften wie Nature und Scientific American herausgibt, gab am Donnerstag bekannt, dass es anstrebt, bis Ende des Jahres 200 Mio. Euro durch eine Notierung zu beschaffen. Laut Insiderkreisen könnte der Börsengang den Verleger mit rund 7 Mrd. Euro bewerten, was ihn zu einer der größten europäischen Börseneinführungen in diesem Jahr machen würde. BC Partners, das erstmals 2013 in den Verlag investierte und nun einen 47-prozentigen Anteil hält, wird im Rahmen der Notierung Aktien verkaufen. Die Holtzbrinck Publishing Group, ein privat geführtes Unternehmen, das die restlichen 53 Prozent besitzt, beabsichtigt hingegen keine Aktienverkäufe. Springer Nature erzielte im letzten Jahr Einnahmen von 1,9 Mrd. Euro und einen bereinigten operativen Gewinn von 511 Mio. Euro. Der lang verzögerte Börsengang, der in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 abgeschlossen sein könnte, wurde erstmals 2020 während der Covid-19-Pandemie gestoppt. Es wird die erste große Markteinführung in Europa in der zweiten Jahreshälfte sein, nachdem mehrere Börsengänge auf dem Kontinent Anfang 2024 erfolgreich durchgeführt wurden, darunter der Schweizer Hautpflegekonzern Galderma. Vor diesem Jahr hatte Europa eine Verlangsamung der Börsengänge erlebt, da steigende Zinssätze und volatile Märkte Unternehmen von Börsengängen abhielten, angesichts der unsicheren Anlegerstimmung. Eine stabilisierende wirtschaftliche Perspektive, niedrigere Zinssätze und der Wunsch von Private-Equity-Gruppen, sich aus einigen ihrer Investitionen zurückzuziehen, haben jedoch in diesem Jahr zu mehr Abschlüssen geführt. Springer Nature, das mit dem in Großbritannien börsennotierten Konkurrenten Relx konkurriert, schätzt, dass der weltweite Markt für Forschungsberichte im Jahr 2023 ein Volumen von 10,2 Mrd. Euro haben wird. Das Unternehmen sieht die Nutzung von künstlicher Intelligenz und anderer Technologie als wesentlichen Wachstumstreiber für seine Fachveröffentlichungen und Daten. Frank Vrancken Peeters, CEO von Springer Nature, kommentierte: "Springer Nature ist gut positioniert, um weiterhin auf einem widerstandsfähigen und wachsenden Forschungsmarkt zu liefern, indem Technologie eingesetzt wird, um der akademischen Gemeinschaft echten Nutzen zu bringen."